% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 14. Februar 2001 % % ck version (input e.g. Dru"cker instead of Drucker) % \maerchentitel{KLG 2: Die zw"olf Apostel} \markright{KLG 2: Die zw"olf Apostel} Es war dreihundert Jahre vor des Herrn Christi Geburt, %S.434 da lebte eine Mutter, die hatte zw"olf S"ohne, war aber so %S.434 arm und d"urftig, da"s sie nicht wu"ste, womit sie ihnen %S.434 l"anger das Leben erhalten sollte. Sie betete t"aglich zu %S.434 Gott, er m"ochte doch geben, da"s alle ihre S"ohne mit dem %S.434 verhei"senen Heiland auf Erden zusammen w"aren. Als %S.434 nun ihre Not immer gr"o"ser ward, schickte sie einen nach %S.434 dem andern in die Welt, um sich ihr Brot zu suchen. Der %S.434 "alteste hie"s Petrus, der ging aus und war schon weit %S.434 gegangen, eine ganze Tagreise, da geriet er in einen %S.434 gro"sen Wald. Er suchte einen Ausweg, konnte aber %S.434 keinen finden und verirrte sich immer tiefer; dabei empfand %S.434 er so gro"sen Hunger, da"s er sich kaum aufrecht %S.434 erhalten konnte. Endlich ward er so schwach, da"s er %S.434 liegenbleiben mu"ste und glaubte, dem Tode nahe zu %S.434 sein. Da stand auf einmal neben ihm ein kleiner Knabe, %S.434 der gl"anzte und war so sch"on und freundlich wie ein %S.434 Engel. Das Kind schlug seine H"andchen zusammen, da"s %S.434 er aufschauen und es anbli"cken mu"ste. Da sprach es: %S.434 >>Warum sitzest du da so betr"ubt?<< >>Ach<<, antwortete %S.435 Petrus, >>ich gehe umher in der Welt und suche mein %S.435 Brot, damit ich noch den verhei"senen lieben Heiland %S.435 sehe; das ist mein gr"o"ster Wunsch.<< Das Kind sprach: %S.435 >>Komm mit, so soll dein Wunsch erf"ullt werden.<< Es %S.435 nahm den armen Petrus an der Hand und f"uhrte ihn %S.435 zwischen Felsen zu einer gro"sen H"ohle. Wie sie hineinkamen, %S.435 so blitzte alles von Gold, Silber und Kristall, und %S.435 in der Mitte standen zw"olf Wiegen nebeneinander. Da %S.435 sprach das Englein: >>Lege dich in die erste und schlaf ein %S.435 wenig, ich will dich wiegen.<< Das tat Petrus, und das %S.435 Englein sang ihm und wiegte ihn so lange, bis er eingeschlafen %S.435 war. Und wie er schlief, kam der zweite Bruder, %S.435 den auch sein Schutzenglein hereinf"uhrte, und ward wie %S.435 der erste in den Schlaf gewiegt, und so kamen die andern %S.435 nach der Reihe, bis alle zw"olfe dalagen in den goldenen %S.435 Wiegen und schliefen. Sie schliefen aber dreihundert %S.435 Jahre, bis in der Nacht, worin der Weltheiland geboren %S.435 ward. Da erwachten sie und waren mit ihm auf Erden %S.435 und wurden die zw"olf Apostel genannt. %S.435