% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Ueno, am 11. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 1. April 2001 % \maerchentitel{KHM 161: Schneewei"schen und Rosenrot} \markright{KHM 161: Schneewei"schen und Rosenrot} Eine arme Witwe, die lebte einsam in einem H"uttchen, %S.278 und vor dem H"uttchen war ein Garten, darin standen %S.278 zwei Rosenb"aumchen, davon trug das eine wei"se, das %S.278 andere rote Rosen; und sie hatte zwei Kinder, die glichen %S.278 den beiden Rosenb"aumchen, und das eine hie"s Schneewei"schen, %S.278 das andere Rosenrot. Sie waren aber so fromm %S.278 und gut, so arbeitsam und unverdrossen, als je zwei %S.278 Kinder auf der Welt gewesen sind: Schneewei"schen war %S.278 nur stiller und sanfter als Rosenrot. Rosenrot sprang %S.278 lieber in den Wiesen und Feldern umher, suchte Blumen %S.278 und fing Sommerv"ogel; Schneewei"schen aber sa"s daheim %S.278 bei der Mutter, half ihr im Hauswesen oder las ihr vor, %S.278 wenn nichts zu tun war. Die beiden Kinder hatten %S.278 einander so lieb, da"s sie sich immer an den H"anden %S.278 fa"sten, sooft sie zusammen ausgingen; und wenn %S.278 Schneewei"schen sagte: >>Wir wollen uns nicht verlassen<<, %S.278 so antwortete Rosenrot: >>Solange wir leben, nicht<<, und %S.278 die Mutter setzte hinzu: >>Was das eine hat, soll's mit %S.278 dem andern teilen.<< Oft liefen sie im Walde allein umher %S.278 und sammelten rote Beeren, aber kein Tier tat ihnen %S.278 etwas zuleid, sondern sie kamen vertraulich herbei: das %S.278 H"aschen fra"s ein Kohlblatt aus ihren H"anden, das Reh %S.278 graste an ihrer Seite, der Hirsch sprang ganz lustig %S.278 vorbei, und die V"ogel blieben auf den "Asten sitzen und %S.278 sangen, was sie nur wu"sten. Kein Unfall traf sie: wenn %S.278 sie sich im Walde versp"atet hatten und die Nacht sie %S.278 "uberfiel, so legten sie sich nebeneinander auf das Moos %S.278 und schliefen, bis der Morgen kam, und die Mutter %S.278 wu"ste das und hatte ihrentwegen keine Sorge. Einmal, %S.278 als sie im Walde "ubernachtet hatten und das Morgenrot %S.278 sie aufweckte, da sahen sie ein sch"ones Kind in einem %S.278 wei"sen, gl"anzenden Kleidchen neben ihrem Lager sitzen. %S.278 Es stand auf und blickte sie ganz freundlich an, sprach %S.279 aber nichts und ging in den Wald hinein. Und als sie sich %S.279 umsahen, so hatten sie ganz nahe bei einem Abgrunde %S.279 geschlafen und w"aren gewi"s hineingefallen, wenn sie in %S.279 der Dunkelheit noch ein paar Schritte weitergegangen %S.279 w"aren. Die Mutter aber sagte ihnen, das m"u"ste der Engel %S.279 gewesen sein, der gute Kinder bewache. %S.279 Schneewei"schen und Rosenrot hielten das H"uttchen der %S.279 Mutter so reinlich, da"s es eine Freude war hineinzuschauen. %S.279 Im Sommer besorgte Rosenrot das Haus und %S.279 stellte der Mutter jeden Morgen, ehe sie aufwachte, einen %S.279 Blumenstrau"s vors Bett, darin war von jedem B"aumchen %S.279 eine Rose. Im Winter z"undete Schneewei"schen das Feuer %S.279 an und hing den Kessel an den Feuerhaken, und der %S.279 Kessel war von Messing, gl"anzte aber wie Gold, so rein %S.279 war er gescheuert. Abends, wenn die Flocken fielen, %S.279 sagte die Mutter: >>Geh, Schneewei"schen, und schieb den %S.279 Riegel vor<<, und dann setzten sie sich an den Herd, und %S.279 die Mutter nahm die Brille und las aus einem gro"sen %S.279 Buche vor, und die beiden M"adchen h"orten zu, sa"sen %S.279 und spannen; neben ihnen lag ein L"ammchen auf dem %S.279 Boden, und hinter ihnen auf einer Stange sa"s ein wei"ses %S.279 T"aubchen und hatte seinen Kopf unter den Fl"ugel gesteckt. %S.279 Eines Abends, als sie so vertraulich beisammensa"sen, %S.279 klopfte jemand an die T"ure, als wollte er eingelassen sein. %S.279 Die Mutter sprach: >>Geschwind, Rosenrot, mach auf, es %S.279 wird ein Wanderer sein, der Obdach sucht.<< Rosenrot ging %S.279 und schob den Riegel weg und dachte, es w"are ein armer %S.279 Mann, aber der war es nicht, es war ein B"ar, der seinen %S.279 dicken schwarzen Kopf zur T"ure hereinstreckte. Rosenrot %S.279 schrie laut und sprang zur"uck: das L"ammchen bl"okte, das %S.279 T"aubchen flatterte auf, und Schneewei"schen versteckte %S.279 sich hinter der Mutter Bett. Der B"ar aber fing an zu %S.279 sprechen und sagte: >>F"urchtet euch nicht, ich tue euch %S.279 nichts zuleid, ich bin halb erfroren und will mich nur ein %S.279 wenig bei euch w"armen.<< >>Du armer B"ar<<, sprach die %S.280 Mutter, >>leg dich ans Feuer und gib nur acht, da"s dir %S.280 dein Pelz nicht brennt.<< Dann rief sie: >>Schneewei"schen, %S.280 Rosenrot, kommt hervor, der B"ar tut euch nichts, er %S.280 meint's ehrlich.<< Da kamen sie beide heran, und nach %S.280 und nach n"aherten sich auch das L"ammchen und T"aubchen %S.280 und hatten keine Furcht vor ihm. Der B"ar sprach: %S.280 >>Ihr Kinder, klopft mir den Schnee ein wenig aus dem %S.280 Pelzwerk<<, und sie holten den Besen und kehrten dem %S.280 B"ar das Fell rein; er aber streckte sich ans Feuer und %S.280 brummte ganz vergn"ugt und behaglich. Nicht lange, so %S.280 wurden sie ganz vertraut und trieben Mutwillen mit dem %S.280 unbeholfenen Gast. Sie zausten ihm das Fell mit den %S.280 H"anden, setzten ihre F"u"schen auf seinen R"ucken und %S.280 walgerten ihn hin und her, oder sie nahmen eine Haselrute %S.280 und schlugen auf ihn los, und wenn er brummte, so %S.280 lachten sie. Der B"ar lie"s sich's aber gerne gefallen, nur %S.280 wenn sie's gar zu arg machten, rief er: >>La"st mich am %S.280 Leben, ihr Kinder: %S.280 \begin{verse} Schneewei"schen, Rosenrot, \\ %S.280 schl"agst dir den Freier tot.<< %S.280 \end{verse} Als Schlafenszeit war und die andern zu Bett gingen, %S.280 sagte die Mutter zu dem B"ar: >>Du kannst in Gottes %S.280 Namen da am Herde liegenbleiben, so bist du vor der %S.280 K"alte und dem b"osen Wetter gesch"utzt.<< Sobald der Tag %S.280 graute, lie"sen ihn die beiden Kinder hinaus, und er trabte %S.280 "uber den Schnee in den Wald hinein. Von nun an kam %S.280 der B"ar jeden Abend zu der bestimmten Stunde, legte %S.280 sich an den Herd und erlaubte den Kindern, Kurzweil %S.280 mit ihm zu treiben, soviel sie wollten; und sie waren so %S.280 gew"ohnt an ihn, da"s die T"ure nicht eher zugeriegelt %S.280 ward, als bis der schwarze Gesell angelangt war. %S.280 Als das Fr"uhjahr herangekommen und drau"sen alles %S.280 gr"un war, sagte der B"ar eines Morgens zu Schneewei"schen: %S.280 >>Nun mu"s ich fort und darf den ganzen Sommer %S.280 nicht wiederkommen.<< >>Wo gehst du denn hin, lieber %S.280 B"ar?<< fragte Schneewei"schen. >>Ich mu"s in den Wald und %S.281 meine Sch"atze vor den b"osen Zwergen h"uten: im Winter, %S.281 wenn die Erde hartgefroren ist, m"ussen sie wohl unten %S.281 bleiben und k"onnen sich nicht durcharbeiten, aber jetzt, %S.281 wenn die Sonne die Erde aufgetaut und erw"armt hat, da %S.281 brechen sie durch, steigen herauf, suchen und stehlen; %S.281 was einmal in ihren H"anden ist und in ihren H"ohlen %S.281 liegt, das kommt so leicht nicht wieder an des Tages %S.281 Licht.<< Schneewei"schen war ganz traurig "uber den %S.281 Abschied, und als es ihm die T"ure aufriegelte und der B"ar %S.281 sich hinausdr"angte, blieb er an dem T"urhaken h"angen, %S.281 und ein St"uck seiner Haut ri"s auf, und da war es Schneewei"schen, %S.281 als h"atte es Gold durchschimmern gesehen; %S.281 aber es war seiner Sache nicht gewi"s. Der B"ar lief eilig %S.281 fort und war bald hinter den B"aumen verschwunden. %S.281 Nach einiger Zeit schickte die Mutter die Kinder in den %S.281 Wald, Reisig zu sammeln. Da fanden sie drau"sen einen %S.281 gro"sen Baum, der lag gef"allt auf dem Boden, und an dem %S.281 Stamme sprang zwischen dem Gras etwas auf und ab, sie %S.281 konnten aber nicht unterscheiden, was es war. Als sie %S.281 n"aher kamen, sahen sie einen Zwerg mit einem alten, %S.281 verwelkten Gesicht und einem ellenlangen, schneewei"sen %S.281 Bart. Das Ende des Bartes war in eine Spalte des %S.281 Baums eingeklemmt, und der Kleine sprang hin und her %S.281 wie ein H"undchen an einem Seil und wu"ste nicht, wie er %S.281 sich helfen sollte. Er glotzte die M"adchen mit seinen %S.281 roten feurigen Augen an und schrie: >>Was steht ihr da! %S.281 K"onnt ihr nicht herbeigehen und mir Beistand leisten?<< %S.281 >>Was hast du angefangen, kleines M"annchen?<< fragte %S.281 Rosenrot. >>Dumme, neugierige Gans<<, antwortete der %S.281 Zwerg, >>den Baum habe ich mir spalten wollen, um %S.281 kleines Holz in der K"uche zu haben; bei den dicken %S.281 Kl"otzen verbrennt gleich das bi"schen Speise, das unsereiner %S.281 braucht, der nicht so viel hinunterschlingt als ihr %S.281 grobes, gieriges Volk. Ich hatte den Keil schon gl"ucklich %S.281 hineingetrieben, und es w"are alles nach Wunsch gegangen, %S.281 aber das verw"unschte Holz war zu glatt und sprang %S.282 unversehens heraus, und der Baum fuhr so geschwind %S.282 zusammen, da"s ich meinen sch"onen wei"sen Bart nicht %S.282 mehr herausziehen konnte; nun steckt er drin, und ich %S.282 kann nicht fort. Da lachen die albernen glatten Milchgesichter! %S.282 Pfui, was seid ihr garstig!<< Die Kinder gaben sich %S.282 alle M"uhe, aber sie konnten den Bart nicht herausziehen, %S.282 er steckte zu fest. >>Ich will laufen und Leute herbeiholen<<, %S.282 sagte Rosenrot. >>Wahnsinnige Schafsk"opfe<<, %S.282 schnarrte der Zwerg, >>wer wird gleich Leute herbeirufen, %S.282 ihr seid mir schon um zwei zu viel; f"allt euch nicht %S.282 Besseres ein?<< >>Sei nur nicht ungeduldig<<, sagte Schneewei"schen, %S.282 >>ich will schon Rat schaffen<<, holte sein %S.282 Scherchen aus der Tasche und schnitt das Ende des %S.282 Bartes ab. Sobald der Zwerg sich frei f"uhlte, griff er nach %S.282 einem Sack, der zwischen den Wurzeln des Baums %S.282 steckte und mit Gold gef"ullt war, hob ihn heraus und %S.282 brummte vor sich hin: >>Ungehobeltes Volk, schneidet %S.282 mir ein St"uck von meinem stolzen Barte ab! Lohn's euch %S.282 der Guckuck!<< Damit schwang er seinen Sack auf den %S.282 R"ucken und ging fort, ohne die Kinder nur noch einmal %S.282 anzusehen. %S.282 Einige Zeit danach wollten Schneewei"schen und Rosenrot %S.282 ein Gericht Fische angeln. Als sie nahe bei dem Bach %S.282 waren, sahen sie, da"s etwas wie eine gro"se Heuschrecke %S.282 nach dem Wasser zuh"upfte, als wollte es hineinspringen. %S.282 Sie liefen heran und erkannten den Zwerg. >>Wo willst du %S.282 hin?<< sagte Rosenrot, >>du willst doch nicht ins Wasser?<< %S.282 >>Solch ein Narr bin ich nicht<<, schrie der Zwerg, >>seht %S.282 ihr nicht, der verw"unschte Fisch will mich hineinziehen?<< %S.282 Der Kleine hatte dagesessen und geangelt, und %S.282 ungl"ucklicherweise hatte der Wind seinen Bart mit der %S.282 Angelschnur verflochten; als gleich darauf ein gro"ser %S.282 Fisch anbi"s, fehlten dem schwachen Gesch"opf die %S.282 Kr"afte, ihn herauszuziehen: der Fisch behielt die Oberhand %S.282 und ri"s den Zwerg zu sich hin. Zwar hielt er sich an %S.282 allen Halmen und Binsen, aber das half nicht viel, er %S.283 mu"ste den Bewegungen des Fisches folgen und war in %S.283 best"andiger Gefahr, ins Wasser gezogen zu werden. Die %S.283 M"adchen kamen zu rechter Zeit, hielten ihn fest und %S.283 versuchten, den Bart von der Schnur loszumachen, aber %S.283 vergebens, Bart und Schnur waren fest ineinander verwirrt. %S.283 Es blieb nichts "ubrig, als das Scherchen hervorzuholen %S.283 und den Bart abzuschneiden, wobei ein kleiner %S.283 Teil desselben verlorenging. Als der Zwerg das sah, %S.283 schrie er sie an: >>Ist das Manier, ihr Lorche, einem das %S.283 Gesicht zu sch"anden? Nicht genug, da"s ihr mir den Bart %S.283 unten abgestutzt habt, jetzt schneidet ihr mir den besten %S.283 Teil davon ab: ich darf mich vor den Meinigen gar nicht %S.283 sehen lassen. Da"s ihr laufen m"u"stet und die Schuhsohlen %S.283 verloren h"attet!<< Dann holte er einen Sack Perlen, der im %S.283 Schilfe lag, und ohne ein Wort weiter zu sagen, schleppte %S.283 er ihn fort und verschwand hinter einem Stein. %S.283 Es trug sich zu, da"s bald hernach die Mutter die beiden %S.283 M"adchen nach der Stadt schickte, Zwirn, Nadeln, %S.283 Schn"ure und B"ander einzukaufen. Der Weg f"uhrte sie %S.283 "uber eine Heide, auf der hier und da m"achtige Felsenst"ucke %S.283 zerstreut lagen. Da sahen sie einen gro"sen Vogel %S.283 in der Luft schweben, der langsam "uber ihnen kreiste, %S.283 sich immer tiefer herabsenkte und endlich nicht weit bei %S.283 einem Felsen niederstie"s. Gleich darauf h"orten sie einen %S.283 durchdringenden, j"ammerlichen Schrei. Sie liefen herzu %S.283 und sahen mit Schrecken, da"s der Adler ihren alten %S.283 Bekannten, den Zwerg, gepackt hatte und ihn forttragen %S.283 wollte. Die mitleidigen Kinder hielten gleich das M"annchen %S.283 fest und zerrten sich so lange mit dem Adler herum, %S.283 bis er seine Beute fahrenlie"s. Als der Zwerg sich von dem %S.283 ersten Schrecken erholt hatte, schrie er mit seiner kreischenden %S.283 Stimme: >>Konntet ihr nicht s"auberlicher mit %S.283 mir umgehen? Gerissen habt ihr an meinem d"unnen %S.283 R"ockchen, da"s es "uberall zerfetzt und durchl"ochert ist, %S.283 unbeholfenes und t"appisches Gesindel, das ihr seid!<< %S.283 Dann nahm er einen Sack mit Edelsteinen und schl"upfte %S.284 wieder unter den Felsen in seine H"ohle. Die M"adchen %S.284 waren an seinen Undank schon gew"ohnt, setzten ihren %S.284 Weg fort und verrichteten ihr Gesch"aft in der Stadt. Als %S.284 sie beim Heimweg wieder auf die Heide kamen, "uberraschten %S.284 sie den Zwerg, der auf einem reinlichen Pl"atzchen %S.284 seinen Sack mit Edelsteinen ausgesch"uttet und nicht %S.284 gedacht hatte, da"s so sp"at noch jemand daherkommen %S.284 w"urde. Die Abendsonne schien "uber die gl"anzenden %S.284 Steine, sie schimmerten und leuchteten so pr"achtig in %S.284 allen Farben, da"s die Kinder stehenblieben und sie %S.284 betrachteten. >>Was steht ihr da und habt Maulaffen feil!<< %S.284 schrie der Zwerg, und sein aschgraues Gesicht ward %S.284 zinnoberrot vor Zorn. Er wollte mit seinen Scheltworten %S.284 fortfahren, als sich ein lautes Brummen h"oren lie"s und %S.284 ein schwarzer B"ar aus dem Walde herbeitrabte. %S.284 Erschrocken sprang der Zwerg auf, aber er konnte nicht %S.284 mehr zu seinem Schlupfwinkel gelangen, der B"ar war %S.284 schon in seiner N"ahe. Da rief er in Herzensangst: >>Lieber %S.284 Herr B"ar, verschont mich, ich will Euch alle meine %S.284 Sch"atze geben, sehet, die sch"onen Edelsteine, die da %S.284 liegen. Schenkt mir das Leben, was habt Ihr an mir %S.284 kleinen, schm"achtigen Kerl? Ihr sp"urt mich nicht zwischen %S.284 den Z"ahnen; da, die beiden gottlosen M"adchen %S.284 packt, das sind f"ur Euch zarte Bissen, fett wie junge %S.284 Wachteln, die fre"st in Gottes Namen.<< Der B"ar k"ummerte %S.284 sich um seine Worte nicht, gab dem boshaften %S.284 Gesch"opf einen einzigen Schlag mit der Tatze, und es %S.284 regte sich nicht mehr. %S.284 Die M"adchen waren fortgesprungen, aber der B"ar rief %S.284 ihnen nach: >>Schneewei"schen und Rosenrot, f"urchtet %S.284 euch nicht, wartet, ich will mit euch gehen.<< Da erkannten %S.284 sie seine Stimme und blieben stehen, und als der B"ar %S.284 bei ihnen war, fiel pl"otzlich die B"arenhaut ab, und er %S.284 stand da als ein sch"oner Mann und war ganz in Gold %S.284 gekleidet. >>Ich bin eines K"onigs Sohn<<, sprach er, >>und %S.284 war von dem gottlosen Zwerg, der mir meine Sch"atze %S.285 gestohlen hatte, verw"unscht, als ein wilder B"ar in dem %S.285 Walde zu laufen, bis ich durch seinen Tod erl"ost w"urde. %S.285 Jetzt hat er seine wohlverdiente Strafe empfangen.<< %S.285 Schneewei"schen ward mit ihm verm"ahlt und Rosenrot %S.285 mit seinem Bruder, und sie teilten die gro"sen Sch"atze %S.285 miteinander, die der Zwerg in seine H"ohle zusammengetragen %S.285 hatte. Die alte Mutter lebte noch lange Jahre ruhig %S.285 und gl"ucklich bei ihren Kindern. Die zwei Rosenb"aumchen %S.285 aber nahm sie mit, und sie standen vor ihrem %S.285 Fenster und trugen jedes Jahr die sch"onsten Rosen, wei"s %S.285 und rot. %S.285