% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 13. Februar 2001 % \maerchentitel{KHM 154: Der gestohlene Heller} \markright{KHM 154: Der gestohlene Heller} Es sa"s einmal ein Vater mit seiner Frau und seinen %S.270 Kindern mittags am Tisch, und ein guter Freund, der %S.270 zum Besuch gekommen war, a"s mit ihnen. Und wie sie %S.270 so sa"sen und es zw"olf Uhr schlug, da sah der Fremde die %S.270 T"ur aufgehen und ein schneewei"s gekleidetes, ganz blasses %S.270 Kindlein hereinkommen. Es blickte sich nicht um %S.270 und sprach auch nichts, sondern ging geradezu in die %S.270 Kammer nebenan. Bald darauf kam es zur"uck und ging %S.270 ebenso still wieder zur T"ure hinaus. Am zweiten und am %S.270 dritten Tag kam es auf eben diese Weise. Da fragte %S.270 endlich der Fremde den Vater, wem das sch"one Kind %S.270 geh"orte, das alle Mittag in die Kammer ginge. >>Ich habe %S.270 es nicht gesehen<<, antwortete er, >>und w"u"ste auch nicht, %S.270 wem es geh"oren k"onnte.<< Am andern Tage, wie es %S.270 wieder kam, zeigte es der Fremde dem Vater, der sah es %S.270 aber nicht, und die Mutter und die Kinder alle sahen %S.270 auch nichts. Nun stand der Fremde auf, ging zur Kammert"ure, %S.270 "offnete sie ein wenig und schaute hinein. Da sah %S.270 er das Kind auf der Erde sitzen und emsig mit den %S.270 Fingern in den Dielenritzen graben und w"uhlen; wie es %S.270 aber den Fremden bemerkte, verschwand es. Nun %S.270 erz"ahlte er, was er gesehen hatte, und beschrieb das Kind %S.270 genau, da erkannte es die Mutter und sagte: >>Ach, das ist %S.270 mein liebes Kind, das vor vier Wochen gestorben ist.<< Sie %S.270 brachen die Dielen auf und fanden zwei Heller, die hatte %S.270 einmal das Kind von der Mutter erhalten, um sie einem %S.270 armen Manne zu geben, es hatte aber gedacht: >>Daf"ur %S.271 kannst du dir einen Zwieback kaufen<<, die Heller behalten %S.271 und in die Dielenritzen versteckt; und da hatte es im %S.271 Grabe keine Ruhe gehabt und war alle Mittage gekommen, %S.271 um nach den Hellern zu suchen. Die Eltern gaben %S.271 darauf das Geld einem Armen, und nachher ist das Kind %S.271 nicht wieder gesehen worden. %S.271