% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Ueno, am 12. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 31. M"arz 2001 % \maerchentitel{KHM 147: Das junggegl"uhte M"annlein} \markright{KHM 147: Das junggegl"uhte M"annlein} Zur Zeit, da unser Herr noch auf Erden ging, kehrte er %S.259 eines Abends mit dem heiligen Petrus bei einem Schmied %S.259 ein und bekam willig Herberge. Nun geschah's, da"s ein %S.259 armer Bettelmann, von Alter und Gebrechen hart %S.260 gedr"uckt, in dieses Haus kam und vom Schmied Almosen %S.260 forderte. Des erbarmte sich Petrus und sprach: >>Herr %S.260 und Meister, so dir's gef"allt, heil ihm doch seine Plage, %S.260 da"s er sich selbst sein Brot m"oge gewinnen.<< Sanftm"utig %S.260 sprach der Herr: >>Schmied, leih mir deine Esse und lege %S.260 mir Kohlen an, so will ich den alten kranken Mann zu %S.260 dieser Zeit verj"ungen.<< Der Schmied war ganz bereit, %S.260 und St.\,Petrus zog die B"alge, und als das Kohlenfeuer %S.260 auffunkte, gro"s und hoch, nahm unser Herr das alte %S.260 M"annlein, schob's in die Esse, mitten ins rote Feuer, da"s %S.260 es drin gl"uhte wie ein Rosenstock, und Gott lobte mit %S.260 lauter Stimme. Nachdem trat der Herr zum L"oschtrog, %S.260 zog das gl"uhende M"annlein hinein, da"s das Wasser "uber %S.260 ihn zusammenschlug, und nachdem er's fein sittig abgek"uhlt, %S.260 gab er ihm seinen Segen: siehe, zuhand sprang das %S.260 M"annlein heraus, zart, gerade, gesund und wie von %S.260 zwanzig Jahren. Der Schmied, der eben und genau zugesehen %S.260 hatte, lud sie alle zum Nachtmahl. Er hatte aber %S.260 eine alte, halb blinde bucklichte Schwieger, die machte %S.260 sich zum J"ungling hin und forschte ernstlich, ob ihn das %S.260 Feuer hart gebrennet habe. Nie sei ihm besser gewesen, %S.260 antwortete jener, er habe da in der Glut gesessen wie in %S.260 einem k"uhlen Tau. %S.260 Was der J"ungling gesagt hatte, das klang die ganze Nacht %S.260 in den Ohren der alten Frau, und als der Herr fr"uhmorgens %S.260 die Stra"se weitergezogen war und dem Schmied %S.260 wohl gedankt hatte, meinte dieser, er k"onnte seine alte %S.260 Schwieger auch jung machen, da er fein ordentlich alles %S.260 mit angesehen habe und es in seine Kunst schlage. Rief %S.260 sie deshalb an, ob sie auch wie ein M"agdlein von achtzehn %S.260 Jahren in Spr"ungen daher wollte gehen. Sie sprach: %S.260 >>Von ganzem Herzen<<, weil es dem J"ungling auch so %S.260 sanft angekommen war. Machte also der Schmied gro"se %S.260 Glut und stie"s die Alte hinein, die sich hin und wieder %S.260 bog und grausames Mordgeschrei anstimmte. >>Sitz still, %S.260 was schreist und h"upfst du, ich will erst weidlich zublasen.<< %S.261 Zog damit die B"alge von neuem, bis ihr alle Haderlumpen %S.261 brannten. Das alte Weib schrie ohne Ruhe, und %S.261 der Schmied dachte: >>Kunst geht nicht recht zu<<, nahm %S.261 sie heraus und warf sie in den L"oschtrog. Da schrie sie %S.261 ganz "uberlaut, da"s es droben im Haus die Schmiedin und %S.261 ihre Schnur h"orten; die liefen beide die Stiegen herab und %S.261 sahen die Alte heulend und maulend ganz zusammengeschnurrt %S.261 im Trog liegen, das Angesicht gerunzelt, gefaltet %S.261 und ungeschaffen. Darob sich die zwei, die beide mit %S.261 Kindern gingen, so entsetzten, da"s sie noch dieselbe %S.261 Nacht zwei Junge gebaren, die waren nicht wie Menschen %S.261 geschaffen, sondern wie Affen, liefen zum Wald %S.261 hinein; und von ihnen stammt das Geschlecht der Affen %S.261 her. %S.261