% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von K. Momoi, am 25. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 28. M"arz 2001 % % nolig_ck version (input e.g. Auf"|lage and Dru"cker % instead of Auflage and Drucker) % \maerchentitel{KHM 134: Die sechs Diener} \markright{KHM 134: Die sechs Diener} Vorzeiten lebte eine alte K"onigin, die war eine Zauberin, %S.221 und ihre Tochter war das sch"onste M"adchen unter der %S.221 Sonne. Die Alte dachte aber auf nichts, als wie sie die %S.221 Menschen ins Verderben lo"cken k"onnte, und wenn ein %S.221 Freier kam, so sprach sie, wer ihre Tochter haben wollte, %S.221 m"u"ste zuvor einen Bund (eine Aufgabe) l"osen, oder er %S.221 m"u"ste sterben. Viele waren von der Sch"onheit der Jungfrau %S.221 verblendet und wagten es wohl, aber sie konnten nicht %S.221 vollbringen, was die Alte ihnen auf"|legte, und dann war %S.221 keine Gnade, sie mu"sten niederknien, und das Haupt %S.222 ward ihnen abgeschlagen. Ein K"onigssohn, der hatte %S.222 auch von der gro"sen Sch"onheit der Jungfrau geh"ort und %S.222 sprach zu seinem Vater: >>La"st mich hinziehen, ich will %S.222 um sie werben.<< >>Nimmermehr<<, antwortete der K"onig, %S.222 >>gehst du fort, so gehst du in deinen Tod.<< Da legte der %S.222 Sohn sich nieder und ward sterbenskrank, und lag sieben %S.222 Jahre lang, und kein Arzt konnte ihm helfen. Als der %S.222 Vater sah, da"s keine Hoffnung mehr war, sprach er voll %S.222 Herzenstraurigkeit zu ihm: >>Zieh hin und versuche dein %S.222 Gl"uck, ich wei"s dir sonst nicht zu helfen.<< Wie der Sohn %S.222 das h"orte, stand er auf von seinem Lager, ward gesund %S.222 und machte sich fr"ohlich auf den Weg. %S.222 Es trug sich zu, als er "uber eine Heide zu reiten kam, da"s %S.222 er von weitem auf der Erde etwas liegen sah wie einen %S.222 gro"sen Heuhaufen, und wie er sich n"aherte, konnte er %S.222 unterscheiden, da"s es der Bauch eines Menschen war, %S.222 der sich dahingestreckt hatte; der Bauch aber sah aus wie %S.222 ein kleiner Berg. Der Di"cke, wie er den Reisenden %S.222 erblickte, richtete sich in die H"ohe und sprach: >>Wenn %S.222 Ihr jemand braucht, so nehmt mich in Eure Dienste.<< %S.222 Der K"onigssohn antwortete: >>Was soll ich mit einem so %S.222 ungef"ugen Mann anfangen?<< >>Oh<<, sprach der Di"cke, %S.222 >>das will nichts sagen, wenn ich mich recht auseinandertue, %S.222 bin ich noch dreitausendmal so dick.<< >>Wenn das %S.222 ist<<, sagte der K"onigssohn, >>so kann ich dich brauchen, %S.222 komm mit mir.<< Da ging der Di"cke hinter dem K"onigssohn %S.222 her, und "uber eine Weile fanden sie einen andern, %S.222 der lag da auf der Erde und hatte das Ohr auf den Rasen %S.222 gelegt. Fragte der K"onigssohn: >>Was machst du da?<< %S.222 >>Ich horche<<, antwortete der Mann. >>Wonach horchst du %S.222 so aufmerksam?<< >>Ich horche nach dem, was eben in der %S.222 Welt sich zutr"agt, denn meinen Ohren entgeht nichts, das %S.222 Gras sogar h"or ich wachsen.<< Fragte der K"onigssohn: %S.222 >>Sage mir, was h"orst du am Hofe der alten K"onigin, %S.222 welche die sch"one Tochter hat?<< Da antwortete er: %S.222 >>Ich h"ore das Schwert sausen, das einem Freier den Kopf %S.223 abschl"agt.<< Der K"onigssohn sprach: >>Ich kann dich %S.223 brauchen, komm mit mir.<< Da zogen sie weiter und %S.223 sahen einmal ein paar F"u"se daliegen und auch etwas von %S.223 den Beinen, aber das Ende konnten sie nicht sehen. Als %S.223 sie eine gute Stre"cke fortgegangen waren, kamen sie zu %S.223 dem Leib und endlich auch zu dem Kopf. >>Ei<<, sprach %S.223 der K"onigssohn, >>was bist du f"ur ein langer Strick!<< %S.223 >>Oh<<, antwortete der Lange, >>das ist noch gar nichts, %S.223 wenn ich meine Gliedma"sen erst recht ausstre"cke, bin %S.223 ich noch dreitausendmal so lang und bin gr"o"ser als der %S.223 h"ochste Berg auf Erden. Ich will Euch gerne dienen, %S.223 wenn Ihr mich annehmen wollt.<< >>Komm mit<<, sprach %S.223 der K"onigssohn, >>ich kann dich brauchen.<< Sie zogen %S.223 weiter und fanden einen am Weg sitzen, der hatte die %S.223 Augen zugebunden. Sprach der K"onigssohn zu ihm: %S.223 >>Hast du bl"ode Augen, da"s du nicht in das Licht sehen %S.223 kannst?<< >>Nein<<, antwortete der Mann, >>ich darf die %S.223 Binde nicht abnehmen, denn was ich mit meinen Augen %S.223 ansehe, das springt auseinander, so gewaltig ist mein %S.223 Blick. Kann Euch das n"utzen, so will ich Euch gern %S.223 dienen.<< >>Komm mit<<, antwortete der K"onigssohn, >>ich %S.223 kann dich brauchen.<< Sie zogen weiter und fanden einen %S.223 Mann, der lag mitten im hei"sen Sonnenschein und zitterte %S.223 und fror am ganzen Leibe, so da"s ihm kein Glied %S.223 stillstand. >>Wie kannst du frieren<<, sprach der K"onigssohn, %S.223 >>und die Sonne scheint so warm?<< >>Ach<<, antwortete %S.223 der Mann, >>meine Natur ist ganz anderer Art, je %S.223 hei"ser es ist, desto mehr frier ich, und der Frost dringt %S.223 mir durch alle Knochen; und je k"alter es ist, desto hei"ser %S.223 wird mir: mitten im Eis kann ich's vor Hitze und mitten %S.223 im Feuer vor K"alte nicht aushalten.<< >>Du bist ein wunderlicher %S.223 Kerl<<, sprach der K"onigssohn, >>aber wenn du %S.223 mir dienen willst, so komm mit.<< Nun zogen sie weiter %S.223 und sahen einen Mann stehen, der machte einen langen %S.223 Hals, schaute sich um und schaute "uber alle Berge hinaus. %S.223 Sprach der K"onigssohn: >>Wonach siehst du so eifrig?<< %S.224 Der Mann antwortete: >>Ich habe so helle Augen, %S.224 da"s ich "uber alle W"alder und Felder, T"aler und Berge %S.224 hinaus und durch die ganze Welt sehen kann.<< Der %S.224 K"onigssohn sprach: >>Willst du, so komm mit mir, denn %S.224 so einer fehlte mir noch.<< %S.224 Nun zog der K"onigssohn mit seinen sechs Dienern in die %S.224 Stadt ein, wo die alte K"onigin lebte. Er sagte nicht, wer %S.224 er w"are, aber er sprach: >>Wollt Ihr mir Eure sch"one %S.224 Tochter geben, so will ich vollbringen, was Ihr mir %S.224 auferlegt.<< Die Zauberin freute sich, da"s ein so sch"oner %S.224 J"ungling wieder in ihre Netze fiel, und sprach: >>Dreimal %S.224 will ich dir einen Bund aufgeben, l"osest du ihn jedesmal, %S.224 so sollst du der Herr und Gemahl meiner Tochter werden.<< %S.224 >>Was soll das erste sein?<< fragte er. >>Da"s du mir %S.224 einen Ring herbeibringst, den ich ins Rote Meer habe %S.224 fallen lassen.<< Da ging der K"onigssohn heim zu seinen %S.224 Dienern und sprach: >>Der erste Bund ist nicht leicht, ein %S.224 Ring soll aus dem Roten Meer geholt werden, nun %S.224 schafft Rat.<< Da sprach der mit den hellen Augen: >>Ich %S.224 will sehen, wo er liegt<<, schaute in das Meer hinab und %S.224 sagte: >>Dort h"angt er an einem spitzen Stein.<< Der Lange %S.224 trug sie hin und sprach: >>Ich wollte ihn wohl herausholen, %S.224 wenn ich ihn nur sehen k"onnte.<< >>Wenn's weiter %S.224 nichts ist<<, rief der Di"cke, legte sich nieder und hielt %S.224 seinen Mund ans Wasser; da fielen die Wellen hinein wie %S.224 in einen Abgrund, und er trank das ganze Meer aus, da"s %S.224 es tro"cken ward wie eine Wiese. Der Lange b"uckte sich %S.224 ein wenig und holte den Ring mit der Hand heraus. Da %S.224 war der K"onigssohn froh, als er den Ring hatte, und %S.224 brachte ihn der Alten. Sie erstaunte und sprach: >>Ja, es %S.224 ist der rechte Ring; den ersten Bund hast du gl"ucklich %S.224 gel"ost, aber nun kommt der zweite. Siehst du dort auf %S.224 der Wiese vor meinem Schlosse, da weiden dreihundert %S.224 fette Ochsen, die mu"st du mit Haut und Haar, Knochen %S.224 und H"ornern verzehren; und unten im Keller liegen %S.224 dreihundert F"asser Wein, die mu"st du dazu austrinken; %S.225 und bleibt von den Ochsen ein Haar und von dem Wein %S.225 ein Tr"opfchen "ubrig, so ist mir dein Leben verfallen.<< %S.225 Sprach der K"onigssohn: >>Darf ich mir keine G"aste dazu %S.225 laden? Ohne Gesellschaft schmeckt keine Mahlzeit.<< Die %S.225 Alte lachte boshaft und antwortete: >>Einen darfst du dir %S.225 dazu laden, damit du Gesellschaft hast, aber weiter %S.225 keinen.<< %S.225 Da ging der K"onigssohn zu seinen Dienern und sprach zu %S.225 dem Di"cken: >>Du sollst heute mein Gast sein und dich %S.225 einmal satt essen.<< Da tat sich der Di"cke voneinander und %S.225 a"s die dreihundert Ochsen, da"s kein Haar "ubrigblieb, und %S.225 fragte, ob weiter nichts als das Fr"uhst"uck da w"are; den %S.225 Wein aber trank er gleich aus den F"assern, ohne da"s er ein %S.225 Glas n"otig hatte, und trank den letzten Tropfen vom Nagel %S.225 herunter. Als die Mahlzeit zu Ende war, ging der K"onigssohn %S.225 zur Alten und sagte ihr, der zweite Bund w"are gel"ost. %S.225 Sie verwunderte sich und sprach: >>So weit hat's noch keiner %S.225 gebracht, aber es ist noch ein Bund "ubrig<<, und dachte: %S.225 >>Du sollst mir nicht entgehen und wirst deinen Kopf nicht %S.225 oben behalten.<< >>Heut abend<<, sprach sie, >>bring ich %S.225 meine Tochter zu dir in deine Kammer, und du sollst sie mit %S.225 deinem Arm umschlingen; und wenn ihr da beisammensitzt, %S.225 so h"ute dich, da"s du nicht einschl"afst: ich komme %S.225 Schlag zw"olf Uhr, und ist sie dann nicht mehr in deinen %S.225 Armen, so hast du verloren.<< Der K"onigssohn dachte: %S.225 >>Der Bund ist leicht, ich will wohl meine Augen offenbehalten<<, %S.225 doch rief er seine Diener, erz"ahlte ihnen, was die %S.225 Alte gesagt hatte, und sprach: >>Wer wei"s, was f"ur eine List %S.225 dahintersteckt, Vorsicht ist gut, haltet Wache und sorgt, %S.225 da"s die Jungfrau nicht wieder aus meiner Kammer %S.225 kommt.<< Als die Nacht einbrach, kam die Alte mit ihrer %S.225 Tochter und f"uhrte sie in die Arme des K"onigssohns, und %S.225 dann schlang sich der Lange um sie beide in einen Kreis, %S.225 und der Di"cke stellte sich vor die T"ure, also da"s keine %S.225 lebendige Seele herein konnte. Da sa"sen sie beide, und %S.225 die Jungfrau sprach kein Wort, aber der Mond schien %S.226 durchs Fenster auf ihr Angesicht, da"s er ihre wunderbare %S.226 Sch"onheit sehen konnte. Er tat nichts als sie anschauen, %S.226 war voll Freude und Liebe, und es kam keine M"udigkeit %S.226 in seine Augen. Das dauerte bis elf Uhr, da warf die Alte %S.226 einen Zauber "uber alle, da"s sie einschliefen, und in dem %S.226 Augenblick war auch die Jungfrau entr"uckt. %S.226 Nun schliefen sie hart bis ein viertel vor zw"olf, da war %S.226 der Zauber kraftlos, und sie erwachten alle wieder. >>O %S.226 Jammer und Ungl"uck<<, rief der K"onigssohn, >>nun bin %S.226 ich verloren!<< Die treuen Diener fingen an zu klagen, %S.226 aber der Horcher sprach: >>Seid still, ich will horchen<<, %S.226 da horchte er einen Augenblick, und dann sprach er: >>Sie %S.226 sitzt in einem Felsen dreihundert Stunden von hier und %S.226 bejammert ihr Schicksal. Du allein kannst helfen, Langer, %S.226 wenn du dich aufrichtest, so bist du mit ein paar %S.226 Schritten dort.<< >>Ja<<, antwortete der Lange, >>aber der %S.226 mit den scharfen Augen mu"s mitgehen, damit wir den %S.226 Felsen wegschaffen.<< Da huckte der Lange den mit verbundenen %S.226 Augen auf, und im Augenblick, wie man eine %S.226 Hand umwendet, waren sie vor dem verw"unschten Felsen. %S.226 Alsbald nahm der Lange dem andern die Binde von %S.226 den Augen, der sich nur umschaute, so zersprang der %S.226 Felsen in tausend St"u"cke. Da nahm der Lange die Jungfrau %S.226 auf den Arm, trug sie in einem Nu zur"uck, holte %S.226 ebenso schnell auch noch seinen Kameraden, und eh es %S.226 zw"olfe schlug, sa"sen sie alle wieder wie vorher und %S.226 waren munter und guter Dinge. Als es zw"olf schlug, kam %S.226 die alte Zauberin herbeigeschlichen, machte ein h"ohnisches %S.226 Gesicht, als wollte sie sagen: >>Nun ist er mein<<, %S.226 und glaubte, ihre Tochter s"a"se dreihundert Stunden weit %S.226 im Felsen. Als sie aber ihre Tochter in den Armen des %S.226 K"onigssohns erblickte, erschrak sie und sprach: >>Da ist %S.226 einer, der kann mehr als ich.<< Aber sie durfte nichts %S.226 einwenden und mu"ste ihm die Jungfrau zusagen. Da %S.226 sprach sie ihr ins Ohr: >>Schande f"ur dich, da"s du gemeinem %S.226 Volk gehorchen sollst und dir einen Gemahl nicht %S.227 nach deinem Gefallen w"ahlen darfst.<< %S.227 Da ward das stolze Herz der Jungfrau mit Zorn erf"ullt %S.227 und sann auf Rache. Sie lie"s am andern Morgen dreihundert %S.227 Malter Holz zusammenfahren und sprach zu dem %S.227 K"onigssohn, die drei B"unde w"aren gel"ost, sie w"urde %S.227 nicht eher seine Gemahlin werden, bis einer bereit w"are, %S.227 sich mitten in das Holz zu setzen und das Feuer auszuhalten. %S.227 Sie dachte, keiner seiner Diener w"urde sich f"ur %S.227 ihn verbrennen, und aus Liebe zu ihr w"urde er selber sich %S.227 hineinsetzen, und dann w"are sie frei. Die Diener aber %S.227 sprachen: >>Wir haben alle etwas getan, nur der Frostige %S.227 noch nicht, der mu"s auch daran<<, setzten ihn mitten auf %S.227 den Holzsto"s und steckten ihn an. Da begann das Feuer %S.227 zu brennen und brannte drei Tage, bis alles Holz verzehrt %S.227 war, und als die Flammen sich legten, stand der %S.227 Frostige mitten in der Asche, zitterte wie ein Espenlaub %S.227 und sprach: >>Einen solchen Frost habe ich mein Lebtage %S.227 nicht ausgehalten, und wenn er l"anger gedauert h"atte, so %S.227 w"are ich erstarrt.<< %S.227 Nun war keine Aussicht mehr zu finden, die sch"one %S.227 Jungfrau mu"ste den unbekannten J"ungling zum Gemahl %S.227 nehmen. Als sie aber nach der Kirche fuhren, sprach die %S.227 Alte: >>Ich kann die Schande nicht ertragen<<, und %S.227 schickte ihr Kriegsvolk nach, das sollte alles niedermachen, %S.227 was ihm vork"ame, und ihr die Tochter zur"uckbringen. %S.227 Der Horcher aber hatte die Ohren gespitzt und die %S.227 heimlichen Reden der Alten vernommen. >>Was fangen %S.227 wir an?<< sprach er zu dem Di"cken, aber der wu"ste Rat, %S.227 spie einmal oder zweimal hinter dem Wagen einen Teil %S.227 von dem Meereswasser aus, das er getrunken hatte, da %S.227 entstand ein gro"ser See, worin die Kriegsv"olker ste"ckenblieben %S.227 und ertranken. Als die Zauberin das vernahm, %S.227 schickte sie ihre geharnischten Reiter, aber der Horcher %S.227 h"orte das Rasseln ihrer R"ustung und band dem einen die %S.227 Augen auf, der guckte die Feinde ein bi"schen scharf an, %S.227 da sprangen sie auseinander wie Glas. Nun fuhren sie %S.228 ungest"ort weiter, und als die beiden in der Kirche eingesegnet %S.228 waren, nahmen die sechs Diener ihren Abschied %S.228 und sprachen zu ihrem Herrn: >>Eure W"unsche sind %S.228 erf"ullt, Ihr habt uns nicht mehr n"otig, wir wollen weiterziehen %S.228 und unser Gl"uck versuchen.<< %S.228 Eine halbe Stunde vor dem Schlo"s war ein Dorf, vor dem %S.228 h"utete ein Schweinehirt seine Herde; wie sie dahin %S.228 kamen, sprach er zu seiner Frau: >>Wei"st du auch recht, %S.228 wer ich bin? Ich bin kein K"onigssohn, sondern ein %S.228 Schweinehirt, und der mit der Herde dort, das ist mein %S.228 Vater; wir zwei m"ussen auch daran und ihm helfen %S.228 h"uten.<< Dann stieg er mit ihr in das Wirtshaus ab und %S.228 sagte heimlich zu den Wirtsleuten, in der Nacht sollten %S.228 sie ihr die k"oniglichen Kleider wegnehmen. Wie sie nun %S.228 am Morgen aufwachte, hatte sie nichts anzutun, und die %S.228 Wirtin gab ihr einen alten Rock und ein paar alte wollene %S.228 Str"umpfe, dabei tat sie noch, als w"ar's ein gro"ses %S.228 Geschenk, und sprach: >>Wenn nicht Euer Mann w"are, %S.228 h"att ich's Euch gar nicht gegeben.<< Da glaubte sie, er %S.228 w"are wirklich ein Schweinehirt, und h"utete mit ihm die %S.228 Herde und dachte: >>Ich habe es verdient mit meinem %S.228 "Ubermut und Stolz.<< Das dauerte acht Tage, da konnte %S.228 sie es nicht mehr aushalten, denn die F"u"se waren ihr %S.228 wund geworden. Da kamen ein paar Leute und fragten, %S.228 ob sie w"u"ste, wer ihr Mann w"are. >>Ja<<, antwortete sie, %S.228 >>er ist ein Schweinehirt und ist eben ausgegangen, mit %S.228 B"andern und Schn"uren einen kleinen Handel zu treiben.<< %S.228 Sie sprachen aber: >>Kommt einmal mit, wir wollen %S.228 Euch zu ihm hinf"uhren<<, und brachten sie ins Schlo"s %S.228 hinauf; und wie sie in den Saal kam, stand da ihr Mann in %S.228 k"oniglichen Kleidern. Sie erkannte ihn aber nicht, bis er %S.228 ihr um den Hals fiel, sie k"u"ste und sprach: >>Ich habe so %S.228 viel f"ur dich gelitten, da hast du auch f"ur mich leiden %S.228 sollen.<< Nun ward erst die Hochzeit gefeiert, und der's %S.228 erz"ahlt hat, wollte, er w"are auch dabeigewesen. %S.228