% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Ueno, am 31. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 1. April 2001 % \maerchentitel{KHM 124: Die drei Br"uder} \markright{KHM 124: Die drei Br"uder} Es war ein Mann, der hatte drei S"ohne und weiter nichts %S.182 im Verm"ogen als das Haus, worin er wohnte. Nun h"atte %S.182 jeder gerne nach seinem Tode das Haus gehabt, dem %S.182 Vater war aber einer so lieb als der andere, da wu"ste er %S.182 nicht, wie er's anfangen sollte, da"s er keinem zu nahe t"at; %S.182 verkaufen wollte er das Haus auch nicht, weil's von %S.182 seinen Voreltern war, sonst h"atte er das Geld unter sie %S.182 geteilt. Da fiel ihm endlich ein Rat ein, und er sprach zu %S.182 seinen S"ohnen: >>Geht in die Welt und versucht euch und %S.182 lerne jeder sein Handwerk, wenn ihr dann wiederkommt, %S.182 wer das beste Meisterst"uck macht, der soll das %S.182 Haus haben.<< %S.182 Das waren die S"ohne zufrieden, und der "alteste wollte ein %S.182 Hufschmied, der zweite ein Barbier, der dritte aber ein %S.182 Fechtmeister werden. Darauf bestimmten sie eine Zeit, %S.182 wo sie wieder nach Haus zusammenkommen wollten, %S.183 und zogen fort. Es traf sich auch, da"s jeder einen t"uchtigen %S.183 Meister fand, wo er was Rechtschaffenes lernte. Der %S.183 Schmied mu"ste des K"onigs Pferde beschlagen und %S.183 dachte: >>Nun kann dir's nicht fehlen, du kriegst das %S.183 Haus.<< Der Barbier rasierte lauter vornehme Herren und %S.183 meinte auch, das Haus w"are schon sein. Der Fechtmeister %S.183 kriegte manchen Hieb, bi"s aber die Z"ahne zusammen %S.183 und lie"s sich's nicht verdrie"sen, denn er dachte bei %S.183 sich: >>F"urchtest du dich vor einem Hieb, so kriegst du %S.183 das Haus nimmermehr.<< Als nun die gesetzte Zeit herum %S.183 war, kamen sie bei ihrem Vater wieder zusammen; sie %S.183 wu"sten aber nicht, wie sie die beste Gelegenheit finden %S.183 sollten, ihre Kunst zu zeigen, sa"sen beisammen und %S.183 ratschlagten. Wie sie so sa"sen, kam auf einmal ein Hase %S.183 "ubers Feld dahergelaufen. >>Ei<<, sagte der Barbier, >>der %S.183 kommt wie gerufen<<, nahm Becken und Seife, schaumte %S.183 so lange, bis der Hase in die N"ahe kam, dann seifte er ihn %S.183 in vollem Laufe ein und rasierte ihm auch in vollem %S.183 Laufe ein Stutzb"artchen, und dabei schnitt er ihn nicht %S.183 und tat ihm an keinem Haare weh. >>Das gef"allt mir<<, %S.183 sagte der Vater, >>wenn sich die andern nicht gewaltig %S.183 angreifen, so ist das Haus dein.<< Es w"ahrte nicht lang, so %S.183 kam ein Herr in einem Wagen dahergerennt in vollem %S.183 Jagen. >>Nun sollt Ihr sehen, Vater, was ich kann<<, %S.183 sprach der Hufschmied, sprang dem Wagen nach, ri"s %S.183 dem Pferd, das in einem fortjagte, die vier Hufeisen ab %S.183 und schlug ihm auch im Jagen vier neue wieder an. >>Du %S.183 bist ein ganzer Kerl<<, sprach der Vater, >>du machst deine %S.183 Sachen so gut wie dein Bruder; ich wei"s nicht, wem ich %S.183 das Haus geben soll.<< Da sprach der dritte: >>Vater, la"st %S.183 mich auch einmal gew"ahren<<, und weil es anfing zu %S.183 regnen, zog er seinen Degen und schwenkte ihn in %S.183 Kreuzhieben "uber seinen Kopf, da"s kein Tropfen auf ihn %S.183 fiel; und als der Regen st"arker ward und endlich so stark, %S.183 als ob man mit Mulden vom Himmel g"osse, schwang er %S.183 den Degen immer schneller und blieb so trocken, als sa"s %S.184 er unter Dach und Fach. Wie der Vater das sah, erstaunte %S.184 er und sprach: >>Du hast das beste Meisterst"uck gemacht, %S.184 das Haus ist dein.<< %S.184 Die beiden andern Br"uder waren damit zufrieden, wie sie %S.184 vorher gelobt hatten, und weil sie sich einander so liebhatten, %S.184 blieben sie alle drei zusammen im Haus und %S.184 trieben ihr Handwerk; und da sie so gut ausgelernt %S.184 hatten und so geschickt waren, verdienten sie viel Geld. %S.184 So lebten sie vergn"ugt bis in ihr Alter zusammen, und als %S.184 der eine krank ward und starb, gr"amten sich die zwei %S.184 andern so sehr dar"uber, da"s sie auch krank wurden und %S.184 bald starben. Da wurden sie, weil sie so geschickt gewesen %S.184 waren und sich so liebgehabt hatten, alle drei zusammen %S.184 in ein Grab gelegt. %S.184