% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Ueno, am 31. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 1. April 2001 % \maerchentitel{KHM 122: Der Krautesel} \markright{KHM 122: Der Krautesel} Es war einmal ein junger J"ager, der ging in den Wald auf %S.172 Anstand. Er hatte ein frisches und fr"ohliches Herz, und %S.172 als er daherging und auf dem Blatt pfiff, kam ein altes %S.172 h"a"sliches M"utterchen, das redete ihn an und sprach: %S.172 >>Guten Tag, lieber J"ager, du bist wohl lustig und vergn"ugt, %S.172 aber ich leide Hunger und Durst, gib mir doch ein %S.172 Almosen.<< Da dauerte den J"ager das arme M"utterchen, %S.172 da"s er in seine Tasche griff und ihr nach seinem Verm"ogen %S.172 etwas reichte. Nun wollte er weitergehen, aber die %S.172 alte Frau hielt ihn an und sprach: >>H"ore, lieber J"ager, %S.172 was ich dir sage, f"ur dein gutes Herz will ich dir ein %S.172 Geschenk machen: geh nur immer deiner Wege, "uber ein %S.172 Weilchen wirst du an einen Baum kommen, darauf sitzen %S.172 neun V"ogel, die haben einen Mantel in den Krallen und %S.172 raufen sich darum. Da lege du deine B"uchse an und %S.172 schie"s mitten drunter: den Mantel werden sie dir wohl %S.172 fallen lassen, aber auch einer von den V"ogeln wird getroffen %S.172 sein und tot herabst"urzen. Den Mantel nimm mit dir, %S.172 es ist ein Wunschmantel, wenn du ihn um die Schultern %S.172 wirfst, brauchst du dich nur an einen Ort zu w"unschen, %S.172 und im Augenblick bist du dort. Aus dem toten Vogel %S.172 nimm das Herz heraus, und verschluck es ganz, dann %S.172 wirst du allen und jeden Morgen fr"uh beim Aufstehen ein %S.173 Goldst"uck unter deinem Kopfkissen finden.<< %S.173 Der J"ager dankte der weisen Frau und dachte bei sich: %S.173 >>Sch"one Dinge, die sie mir versprochen hat, wenn's nur %S.173 auch all so eintr"afe.<< Doch wie er etwa hundert Schritte %S.173 gegangen war, h"orte er "uber sich in den "Asten ein %S.173 Geschrei und Gezwitscher, da"s er aufschauete; da sah er %S.173 einen Haufen V"ogel, die rissen mit den Schn"abeln und %S.173 F"u"sen ein Tuch herum, schrien, zerrten und balgten %S.173 sich, als wollt's ein jeder allein haben. >>Nun<<, sprach der %S.173 J"ager, >>das ist wunderlich, es kommt ja gerade so, wie %S.173 das M"utterchen gesagt hat<<, nahm die B"uchse von der %S.173 Schulter, legte an und tat seinen Schu"s mitten hinein, da"s %S.173 die Federn herumflogen. Alsbald nahm das Getier mit %S.173 gro"sem Schreien die Flucht, aber einer fiel tot herab, und %S.173 der Mantel sank ebenfalls herunter. Da tat der J"ager, wie %S.173 ihm die Alte gehei"sen hatte, schnitt den Vogel auf, %S.173 suchte das Herz, schluckte es hinunter und nahm den %S.173 Mantel mit nach Haus. %S.173 Am andern Morgen, als er aufwachte, fiel ihm die Verhei"sung %S.173 ein, und er wollte sehen, ob sie auch eingetroffen %S.173 w"are. Wie er aber sein Kopfkissen in die H"ohe hob, %S.173 da schimmerte ihm das Goldst"uck entgegen, und am %S.173 andern Morgen fand er wieder eins, und so weiter jedesmal, %S.173 wenn er aufstand. Er sammelte sich einen Haufen %S.173 Gold, endlich aber dachte er: >>Was hilft mir all mein %S.173 Gold, wenn ich daheim bleibe? Ich will ausziehen und %S.173 mich in der Welt umsehen.<< %S.173 Da nahm er von seinen Eltern Abschied, hing seinen %S.173 J"agerranzen und seine Flinte um und zog in die Welt. Es %S.173 trug sich zu, da"s er eines Tages durch einen dicken Wald %S.173 kam, und wie der zu Ende war, lag in der Ebene vor ihm %S.173 ein ansehnliches Schlo"s. In einem Fenster desselben %S.173 stand eine Alte mit einer wundersch"onen Jungfrau und %S.173 schaute herab. Die Alte aber war eine Hexe und sprach %S.173 zu dem M"adchen: >>Dort kommt einer aus dem Wald, der %S.173 hat einen wunderbaren Schatz im Leib, den m"ussen wir %S.174 darum ber"ucken, mein Herzenst"ochterchen: uns steht %S.174 das besser an als ihm. Er hat ein Vogelherz bei sich, %S.174 deshalb liegt jeden Morgen ein Goldst"uck unter seinem %S.174 Kopfkissen.<< Sie erz"ahlt ihr, wie es damit beschaffen %S.174 w"are und wie sie darum zu spielen h"atte, und zuletzt %S.174 drohte sie und sprach mit zornigen Augen: >>Und wenn %S.174 du mir nicht gehorchst, so bist du ungl"ucklich.<< Als nun %S.174 der J"ager n"aher kam, erblickte er das M"adchen und %S.174 sprach zu sich: >>Ich bin nun so lang herumgezogen, ich %S.174 will einmal ausruhen und in das sch"one Schlo"s einkehren, %S.174 Geld hab ich ja vollauf.<< Eigentlich aber war die %S.174 Ursache, da"s er ein Auge auf das sch"one Bild geworfen %S.174 hatte. %S.174 Er trat in das Haus ein und ward freundlich empfangen %S.174 und h"oflich bewirtet. Es dauerte nicht lange, da war er so %S.174 in das Hexenm"adchen verliebt, da"s er an nichts anders %S.174 mehr dachte und nur nach ihren Augen sah, und was sie %S.174 verlangte, das tat er gerne. Da sprach die Alte: >>Nun %S.174 m"ussen wir das Vogelherz haben, er wird nichts sp"uren, %S.174 wenn es ihm fehlt.<< Sie richteten einen Trank zu, und %S.174 wie der gekocht war, tat sie ihn in einen Becher und gab %S.174 ihn dem M"adchen, das mu"ste ihn dem J"ager reichen. %S.174 Sprach es: >>Nun, mein Liebster, trink mir zu.<< Da nahm %S.174 er den Becher, und wie er den Trank geschluckt hatte, %S.174 brach er das Herz des Vogels aus dem Leibe. Das M"adchen %S.174 mu"ste es heimlich fortschaffen und dann selbst %S.174 verschlucken, denn die Alte wollte es haben. Von nun an %S.174 fand er kein Gold mehr unter seinem Kopfkissen, sondern %S.174 es lag unter dem Kissen des M"adchens, wo es die %S.174 Alte jeden Morgen holte; aber er war so verliebt und %S.174 vernarrt, da"s er an nichts anders dachte, als sich mit dem %S.174 M"adchen die Zeit zu vertreiben. %S.174 Da sprach die alte Hexe: >>Das Vogelherz haben wir, aber %S.174 den Wunschmantel m"ussen wir ihm auch abnehmen.<< %S.174 Antwortete das M"adchen: >>Den wollen wir ihm lassen, %S.174 er hat ja doch seinen Reichtum verloren.<< Da ward die %S.175 Alte b"os und sprach: >>So ein Mantel ist ein wunderbares %S.175 Ding, das selten auf der Welt gefunden wird, den soll %S.175 und mu"s ich haben.<< Sie gab dem M"adchen Anschl"age %S.175 und sagte, wenn es ihr nicht gehorchte, sollte es ihm %S.175 schlimm ergehen. Da tat es nach dem Gehei"s der Alten, %S.175 stellte sich einmal ans Fenster und schaute in die weite %S.175 Gegend, als w"are es ganz traurig. Fragte der J"ager: >>Was %S.175 stehst du so traurig da?<< >>Ach, mein Schatz<<, gab es zur %S.175 Antwort, >>da gegen"uber liegt der Granatenberg, wo die %S.175 k"ostlichen Edelsteine wachsen. Ich trage so gro"s Verlangen %S.175 danach, da"s wenn ich daran denke, ich ganz traurig %S.175 bin; aber wer kann sie holen! Nur die V"ogel, die fliegen, %S.175 kommen hin, ein Mensch nimmermehr.<< >>Hast du weiter %S.175 nichts zu klagen<<, sagte der J"ager, >>den Kummer will %S.175 ich dir bald vom Herzen nehmen.<< Damit fa"ste er sie %S.175 unter seinen Mantel und w"unschte sich hin"uber auf den %S.175 Granatenberg, und im Augenblick sa"sen sie auch beide %S.175 drauf. Da schimmerte das edele Gestein von allen Seiten, %S.175 da"s es eine Freude war anzusehen, und sie lasen die %S.175 sch"onsten und kostbarsten St"ucke zusammen. Nun hatte %S.175 es aber die Alte durch ihre Hexenkunst bewirkt, da"s dem %S.175 J"ager die Augen schwer wurden. Er sprach zu dem %S.175 M"adchen: >>Wir wollen ein wenig niedersitzen und %S.175 ruhen, ich bin so m"ude, da"s ich mich nicht mehr auf den %S.175 F"u"sen erhalten kann.<< Da setzten sie sich, und er legte %S.175 sein Haupt in ihren Scho"s und schlief ein. Wie er entschlafen %S.175 war, da band es ihm den Mantel von den Schultern %S.175 und hing ihn sich selbst um, las die Granaten und %S.175 Steine auf und w"unschte sich damit nach Haus. %S.175 Als aber der J"ager seinen Schlaf ausgetan hatte und %S.175 aufwachte, sah er, da"s seine Liebste ihn betrogen und auf %S.175 dem wilden Gebirg allein gelassen hatte. >>Oh<<, sprach %S.175 er, >>wie ist die Untreue so gro"s auf der Welt!<< Sa"s da in %S.175 Sorge und Herzeleid und wu"ste nicht, was er anfangen %S.175 sollte. Der Berg aber geh"orte wilden und ungeheuern %S.175 Riesen, die darauf wohnten und ihr Wesen trieben, und %S.176 er sa"s nicht lange, so sah er ihrer drei daherschreiten. Da %S.176 legte er sich nieder, als w"are er in tiefen Schlaf versunken. %S.176 Nun kamen die Riesen herbei, und der erste stie"s ihn mit %S.176 dem Fu"s an und sprach: >>Was liegt da f"ur ein Erdwurm %S.176 und beschaut sich inwendig?<< Der zweite sprach: >>Tritt %S.176 ihn tot.<< Der dritte aber sprach ver"achtlich: >>Das w"are %S.176 der M"uhe wert! La"st ihn nur leben, hier kann er nicht %S.176 bleiben, und wenn er h"oher steigt, bis auf die Bergspitze, %S.176 so packen ihn die Wolken und tragen ihn fort.<< Unter %S.176 diesem Gespr"ach gingen sie vor"uber, der J"ager aber hatte %S.176 auf ihre Worte gemerkt, und sobald sie fort waren, stand %S.176 er auf und klimmte den Berggipfel hinauf. Als er ein %S.176 Weilchen da gesessen hatte, so schwebte eine Wolke %S.176 heran, ergriff ihn, trug ihn fort und zog eine Zeitlang am %S.176 Himmel her, dann senkte sie sich und lie"s sich "uber einen %S.176 gro"sen, rings mit Mauern umgebenen Krautgarten nieder, %S.176 also da"s er zwischen Kohl und Gem"usen sanft auf %S.176 den Boden kam. %S.176 Da sah der J"ager sich um und sprach: >>Wenn ich nur %S.176 etwas zu essen h"atte, ich bin so hungrig, und mit dem %S.176 Weiterkommen wird's schwerfallen; aber hier seh ich %S.176 keinen Apfel und keine Birne und keinerlei Obst, "uberall %S.176 nichts als Krautwerk.<< Endlich dachte er: >>Zur Not kann %S.176 ich von dem Salat essen, der schmeckt nicht sonderlich, %S.176 wird mich aber erfrischen.<< Also suchte er sich ein %S.176 sch"ones Haupt aus und a"s davon, aber kaum hatte er ein %S.176 paar Bissen hinabgeschluckt, so war ihm so wunderlich %S.176 zumute, und er f"uhlte sich ganz ver"andert. Es wuchsen %S.176 ihm vier Beine, ein dicker Kopf und zwei lange Ohren, %S.176 und er sah mit Schrecken, da"s er in einen Esel verwandelt %S.176 war. Doch weil er dabei immer noch gro"sen Hunger %S.176 sp"urte und ihm der saftige Salat nach seiner jetzigen %S.176 Natur gut schmeckte, so a"s er mit gro"ser Gier immerzu. %S.176 Endlich gelangte er an eine andere Art Salat, aber kaum %S.176 hatte er etwas davon verschluckt, so f"uhlte er aufs neue %S.176 eine Ver"anderung und kehrte in seine menschliche %S.177 Gestalt zur"uck. %S.177 Nun legte sich der J"ager nieder und schlief seine M"udigkeit %S.177 aus. Als er am andern Morgen erwachte, brach er ein %S.177 Haupt von dem b"osen und eins von dem guten Salat ab %S.177 und dachte: >>Das soll mir zu dem meinigen wieder helfen %S.177 und die Treulosigkeit bestrafen.<< Dann steckte er die %S.177 H"aupter zu sich, kletterte "uber die Mauer und ging fort, %S.177 das Schlo"s seiner Liebsten zu suchen. Als er ein paar %S.177 Tage herumgestrichen war, fand er es gl"ucklicherweise %S.177 wieder. Da br"aunte er sich schnell sein Gesicht, da"s ihn %S.177 seine eigene Mutter nicht erkannt h"atte, ging in das %S.177 Schlo"s und bat um eine Herberge. >>Ich bin so m"ude<<, %S.177 sprach er, >>und kann nicht weiter.<< Fragte die Hexe: %S.177 >>Landsmann, wer seid Ihr, und was ist Euer Gesch"aft?<< %S.177 Er antwortete: >>Ich bin ein Bote des K"onigs und war %S.177 ausgeschickt, den k"ostlichsten Salat zu suchen, der unter %S.177 der Sonne w"achst. Ich bin auch so gl"ucklich gewesen, ihn %S.177 zu finden, und trage ihn bei mir, aber die Sonnenhitze %S.177 brennt gar zu stark, da"s mir das zarte Kraut zu welken %S.177 droht und ich nicht wei"s, ob ich es weiterbringen %S.177 werde.<< %S.177 Als die Alte von dem k"ostlichen Salat h"orte, ward sie %S.177 l"ustern und sprach: >>Lieber Landsmann, la"st mich doch %S.177 den wunderbaren Salat versuchen.<< >>Warum nicht?<< antwortete %S.177 er. >>Ich habe zwei H"aupter mitgebracht und will %S.177 Euch eins geben<<, machte seinen Sack auf und reichte ihr %S.177 das b"ose hin. Die Hexe dachte an nichts Arges, und der %S.177 Mund w"asserte ihr so sehr nach dem neuen Gericht, da"s %S.177 sie selbst in die K"uche ging und es zubereitete. Als es %S.177 fertig war, konnte sie nicht warten, bis es auf dem Tisch %S.177 stand, sondern sie nahm gleich ein paar Bl"atter und %S.177 steckte sie in den Mund, kaum aber waren sie verschluckt, %S.177 so war auch die menschliche Gestalt verloren, %S.177 und sie lief als eine Eselin hinab in den Hof. Nun kam die %S.177 Magd in die K"uche, sah den fertigen Salat da stehen und %S.177 wollte ihn auftragen, unterwegs aber "uberfiel sie, nach %S.178 alter Gewohnheit, die Lust zu versuchen, und sie a"s ein %S.178 paar Bl"atter. Alsbald zeigte sich die Wunderkraft, und sie %S.178 ward ebenfalls zu einer Eselin und lief hinaus zu der %S.178 Alten, und die Sch"ussel mit Salat fiel auf die Erde. Der %S.178 Bote sa"s in der Zeit bei dem sch"onen M"adchen, und als %S.178 niemand mit dem Salat kam und es doch auch l"ustern %S.178 danach war, sprach es: >>Ich wei"s nicht, wo der Salat %S.178 bleibt.<< Da dachte der J"ager: >>Das Kraut wird schon %S.178 gewirkt haben<<, und sprach: >>Ich will nach der K"uche %S.178 gehen und mich erkundigen.<< Wie er hinabkam, sah er %S.178 die zwei Eselinnen im Hof herumlaufen, der Salat aber %S.178 lag auf der Erde. >>Schon recht<<, sprach er, >>die zwei %S.178 haben ihr Teil weg<<, und hob die "ubrigen Bl"atter auf, %S.178 legte sie auf die Sch"ussel und brachte sie dem M"adchen. %S.178 >>Ich bring Euch selbst das k"ostliche Essen<<, sprach er, %S.178 >>damit Ihr nicht l"anger zu warten braucht.<< Da a"s sie %S.178 davon und war alsbald wie die "ubrigen ihrer menschlichen %S.178 Gestalt beraubt und lief als eine Eselin in den %S.178 Hof. %S.178 Nachdem sich der J"ager sein Angesicht gewaschen hatte, %S.178 also da"s ihn die Verwandelten erkennen konnten, ging er %S.178 hinab in den Hof und sprach: >>Jetzt sollt ihr den Lohn %S.178 f"ur eure Untreue empfangen.<< Er band sie alle drei an ein %S.178 Seil und trieb sie fort, bis er zu einer M"uhle kam. Er %S.178 klopfte an das Fenster, der M"uller steckte den Kopf %S.178 heraus und fragte, was sein Begehren w"are. >>Ich habe %S.178 drei b"ose Tiere<<, antwortete er, >>die ich nicht l"anger %S.178 behalten mag. Wollt Ihr sie bei Euch nehmen, Futter und %S.178 Lager geben und sie halten, wie ich Euch sage, so zahl ich %S.178 daf"ur, was Ihr verlangt.<< Sprach der M"uller: >>Warum das %S.178 nicht? Wie soll ich sie aber halten?<< Da sagte der J"ager, %S.178 der alten Eselin, und das war die Hexe, sollte er t"aglich %S.178 dreimal Schl"age und einmal zu fressen geben; der j"ungern, %S.178 welche die Magd war, einmal Schl"age und dreimal %S.178 Futter; und der j"ungsten, welche das M"adchen war, %S.178 keinmal Schl"age und dreimal zu fressen; denn er konnte %S.179 es doch nicht "uber das Herz bringen, da"s das M"adchen %S.179 sollte geschlagen werden. Darauf ging er zur"uck %S.179 in das Schlo"s, und was er n"otig hatte, das fand er alles %S.179 darin. %S.179 Nach ein paar Tagen kam der M"uller und sprach, er %S.179 m"u"ste melden, da"s die alte Eselin, die nur Schl"age %S.179 bekommen h"atte und nur einmal zu fressen, gestorben %S.179 w"are. >>Die zwei andern<<, sagte er weiter, >>sind zwar %S.179 nicht gestorben und kriegen auch dreimal zu fressen, %S.179 aber sie sind so traurig, da"s es nicht lange mit ihnen %S.179 dauern kann.<< Da erbarmte sich der J"ager, lie"s den Zorn %S.179 fahren und sprach zum M"uller, er sollte sie wieder %S.179 hertreiben. Und wie sie kamen, gab er ihnen von dem %S.179 guten Salat zu fressen, da"s sie wieder zu Menschen %S.179 wurden. Da fiel das sch"one M"adchen vor ihm auf die %S.179 Knie und sprach: >>Ach, mein Liebster, verzeiht mir, was %S.179 ich B"oses an Euch getan, meine Mutter hatte mich dazu %S.179 gezwungen; es ist gegen meinen Willen geschehen, denn %S.179 ich habe Euch von Herzen lieb. Euer Wunschmantel %S.179 h"angt in einem Schrank, und f"ur das Vogelherz will ich %S.179 einen Brechtrunk einnehmen.<< Da ward er anderes Sinnes %S.179 und sprach: >>Behalt es nur, es ist doch einerlei, denn %S.179 ich will dich zu meiner treuen Ehegemahlin annehmen.<< %S.179 Und da ward Hochzeit gehalten, und sie lebten vergn"ugt %S.179 miteinander bis an ihren Tod. %S.179