% @book{bg_hr_khm_1857,
%	author = "Br{\"{u}}der Grimm",
%	editor = "Heinz R{\"{o}}lleke",
%	title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen",
%	publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.",
%	address = "Stuttgart, Germany",
%	year = "1991",
%	volume = "2",
%	series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]",
%	isbn = "3-15-003192-3",
%	language = "German",
%	colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM
%		    Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen
%		    AUSGABE LETZTER HAND
%		    MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN
%		    DER BR{\"{U}}DER GRIMM
%		    MIT EINEM ANHANG
%		    S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN
%		    VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN
%		    UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN
%		    VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE
%		    PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" }
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% Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument
% bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 01. April 2001
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\maerchentitel{KHM 96: De drei V"ugelkens}
\markright{KHM 96: De drei V"ugelkens}

Et is wul dusent un meere Jaare hen, da w"oren hier im %S.65
Lanne luter kleine K"unige, da hed auck einer up den %S.65
Keuterberge w"unt (gewohnt), de gink san geren up de %S.65
Jagd. Ase nu mal mit sinen J"agern vom Schlotte herruttrok, %S.65
h"oen (h"uteten) unner den Berge drei M"akens ire %S.65
K"oge (K"uhe), un wie sei den K"unig mit den vielen L"uen %S.65
(Leuten) seien, so reip de "olleste den annern beden %S.65
M"akens to un weis up den K"unig: >>Helo, helo! Wenn ik %S.65
den nig kriege, so will ik keinen.<< Da antworde de %S.65
zweide up de annere Side vom Berg un weis up den, de %S.65
dem K"unige rechter Hand gink: >>Helo, helo! Wenn ik %S.65
den nig kriege, so will ik keinen.<< Da reip de j"ungeste un %S.65
weis up den, de linker Hand gink: >>Helo, helo! Wenn ik %S.65
den nig kriege, so will ik keinen.<< Dat w"oren averst de %S.65
beden Ministers. Dat h"orde de K"unig alles, un ase von %S.65
der Jagd heime kummen was, leit he de drei M"akens to %S.65
sik kummen un fragete se, wat se da gistern am Berge %S.65
segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de K"unig frog %S.65
awerst de "olleste, ob se "un wol tom Manne hewen wulle. %S.65
Da segde se ja, un ere beiden S"ustern friggeten de beiden %S.65
Ministers, denn se w"oren alle drei scheun un schir (klar, %S.65
sch"on) von Angesicht, besunnders de K"unigin, de hadde %S.65
Hare ase Flass. %S.65

De beiden S"ustern awerst kregen keine Kinner, un ase de %S.65
K"unig mal verreisen moste, let he se tor K"unigin kummen, %S.65
um se up to munnern, denn se was grae (gerad) %S.65
swanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde 'n ritsch %S.65
roen (roten) Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden %S.65
S"ustern, eine tor annern, se wullen den h"ubsken Jungen %S.65
in't Water werpen. Wie se 'n darin worpen hadden (ick %S.65
gl"owe, et is de Weser west), da fl"ugt 'n V"ugelken in de %S.65
H"ogte, dat sank: %S.65
\begin{verse}
>>Tom Daude bereit, \\ %S.66
up wietern Bescheid \\ %S.66
tom Lilienstrus: \\ %S.66
wacker Junge, bist du's?<< %S.66
\end{verse}
Da dat de beiden h"orten, kregen se de Angst up'n Lieve %S.66
un makten, dat se fort keimen. Wie de K"unig na Hus %S.66
kam, sehden se to "um, de K"unigin hedde 'n Hund %S.66
kregen. Da segde de K"unig: >>Wat Gott deiet, dat is wole %S.66
dahn.<< %S.66

Et wunde averst 'n Fisker an den Water, de fiskede den %S.66
kleinen Jungen wier herut, ase noch ewen lebennig was, %S.66
un da sine Fru kene Kinner hadde, foerden (f"utterten) s' %S.66
en up. Na 'n Jaar was de K"unig wier verreist, da krig de %S.66
K"unigin wier 'n Jungen, den namen de beiden falsken %S.66
S"ustern un warpen 'n auck in't Water, da fl"ugt dat %S.66
V"ugelken wier in de H"ogte un sank: %S.66
\begin{verse}
>>Tom Daude bereit, \\ %S.66
up wietern Bescheid \\ %S.66
tom Lilienstrus: \\ %S.66
wacker Junge, bist du's?<< %S.66
\end{verse}
Un wie de K"unig tor"ugge kam, sehden se to "um, de %S.66
K"unigin hedde wier 'n Hund bekummen, un he segde %S.66
wier: >>Wat Gott deit, dat is wole dahn.<< Awerst de %S.66
Fisker trok d"usen auck ut den Water un foerd 'n up. %S.66

Da verreisede de K"unig wier, un de K"unigin kreg 'n klein %S.66
M"aken, dat warpen de falsken S"ustern auck in't Water. %S.66
Da fl"ugt dat V"ugelken wier in de H"ogte un sank: %S.66
\begin{verse}
>>Tom Daude bereit, \\ %S.66
up wietern Bescheid \\ %S.66
tom Lilienstrus: \\ %S.66
wacker M"aken, bist du's?<< %S.66
\end{verse}
Un wie de K"unig na Hus kam, sehden se to "um, de %S.66
K"unigin hedde ne Katte kregt. Da worde de K"unig beuse %S.66
un leit sine Fru in't Gef"angnis smieten, da hed se lange %S.66
Jaare in setten. %S.66

De Kinner w"oren unnerdes anewassen, da gink de "olleste %S.66
mal mit annern Jungens herut to fisken, da w"ullt "un de %S.67
annern Jungens nig twisken sik hewen un segget: >>Du %S.67
F"undling, gaa du diner Wege.<< Da ward he gans bedr"owet %S.67
un fr"aggt den olen Fisker, ob dat war w"ore. De %S.67
vertellt "un, dat he mal fisked hedde un hedde "un ut den %S.67
Water troken (gezogen). Da segd he, he wulle furt un %S.67
sinen Teiten (Vater) s"oken. De Fisker, de biddet 'n, he %S.67
m"ogde doch bliven, awerst he let sik gar nicht hallen, bis %S.67
de Fisker et tolest togivt. Da givt he sik un den Weg un %S.67
geit meere Dage hinner'n anner, endlich k"ummt he vor %S.67
'n graut allm"achtig Water, davor steit ne ole Fru un %S.67
fiskede. >>Guden Dag, Moer<<, segde de Junge. >>Groten %S.67
Dank.<< >>Du s"ust da wol lange fisken, e du 'n Fisk %S.67
f"angest.<< >>Un du wol lange s"oken, e du dinen Teiten %S.67
findst. Wie wust du der denn da "over't Water kummen?<< %S.67
sehde de Fru. >>Ja, dat mag Gott witten.<< Da n"ummt de %S.67
ole Fru "un up den R"uggen un dragt 'n derd"orch, un he %S.67
s"ocht lange Tiid un kann sinen Teiten nig finnen. Ase nu %S.67
wol 'n Jahr ver"ower is, da trekt de tweide auck ut un will %S.67
sinen Broer s"oken. He k"ummt an dat Water, un da geit et %S.67
"un ewen so ase sinen Broer. Nu was nur noch de Dochter %S.67
allein to Hus, de jammerde so viel na eren Broern, dat se %S.67
upt lest auck den Fisker bad, he m"ogte se treken laten, se %S.67
wulle ere Broerkes s"oken. Da kam se auck bie den %S.67
grauten Water, da sehde se tor olen Fru: >>Guden Dag, %S.67
Moer.<< >>Groten Dank.<< >>Gott helpe ju bie juen fisken.<< %S.67
Ase de ole Fru dat h"orde, da word se ganz fr"undlich un %S.67
drog se "over't Water un gab er 'n Roe (Rute) un sehde to %S.67
er: >>Nu gah man j"ummer up d"usen Wege to, mine %S.67
Dochter, un wenn du bie einen groten swarten Hund %S.67
vorbie kummst, so must du still un drist un one to lachen %S.67
un one "un an to kicken vorbie gaan. Dann k"ummest du %S.67
an 'n grot open Schlot[t], up'n S"ull (Schwelle) most du de %S.67
Roe fallen laten un stracks d"orch dat Schlott an den %S.67
annern Side wier herut gahen; da is 'n olen Brunnen, %S.67
darut is 'n groten Boom wassen, daran h"anget 'n Vugel %S.67
im Buer, den n"umm af; dann n"umm noch 'n Glas Water %S.68
ut den Brunnen un gaa mit d"usen beiden den s"ulvigen %S.68
Weg wier tor"ugge; up den S"ull n"umm de Roe auck wier %S.68
mit, un wenn du dann wier bie den Hund vorbie %S.68
kummst, so schlah "un in't Gesicht, awerst s"u to, dat du %S.68
"un treppest, un dann kumm nur wier to me tor"ugge.<< Da %S.68
fand se et grade so, ase de Fru et sagd hadde, un up den %S.68
R"uckwege, da fand se de beiden Broer, de sik de halve %S.68
Welt durchs"ocht hadden. Se ging[en] tosammen, bis wo %S.68
de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in't %S.68
Gesicht, da word et 'n sch"onen Prinz, de geit mit "unen %S.68
bis an dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de fr"ogede %S.68
sik ser, da se alle wier da w"oren, un drog se alle "over't %S.68
Water, un dann gink se auck weg, denn se was nu erl"ost. %S.68
De annern awerst gingen alle na den olen Fisker, un alle %S.68
w"oren froh, dat se sik wier funnen hadden, den V"ugel %S.68
awerst h"ungen se an der Wand. %S.68

De tweide Suhn kunne awerst nig to Huse rasten un nam %S.68
'n Flitzebogen un gink up de Jagd. Wie he m"oe was, nam %S.68
he sine Fl"otepipen un mackte 'n St"ucksken. De K"unig %S.68
awerst w"or auck up de Jagd un h"orde dat, da ging he hin, %S.68
un wie he den Jungen drap, so sehde he: >>We hett die %S.68
verl"owt hier to jagen?<< >>O neimes (niemand).<< >>Wen %S.68
h"orst du dann to?<< >>Ik bin den Fisker sin Suhn.<< >>De %S.68
hett ja keine Kinner.<< >>Wenn du't nig gl"owen wust, so %S.68
kum mit.<< Dat dehe de K"unig un frog den Fisker, de %S.68
vert"alle "un alles, un dat V"ugelken an der Wand fing an to %S.68
singen: %S.68
\begin{verse}
>>De M"ohme (Mutter) sitt allein, \\ %S.68
wol in dat Kerkerlein. \\ %S.68
0 K"unig, edeles Blod, \\ %S.68
dat sind dine Kinner god. \\ %S.68
De falsken S"ustern beide, \\ %S.68
de dehen de Kinnerkes Leide, \\ %S.68
wol in des Waters Grund, \\ %S.68
wo se de Fisker fund.<< %S.68
\end{verse}
Da erschraken se alle, un de K"unig nahm den Vugel, den %S.69
Fisker un de drei Kinner mit sik na den Schlotte un leit %S.69
dat Gef"anknis upschluten un nam sine Fru wier herut, de %S.69
was awerst gans kr"anksch un elennig woren. Da gav er de %S.69
Dochter von den Water ut den Brunnen to drinken, da %S.69
war se frisk un gesund. De beiden falsken S"ustern w"oren %S.69
awerst verbrennt, un de Dochter friggede den Prinzen. %S.69