% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1995", % volume = "1", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3191", % isbn = "3-15-003191-5", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1995" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von K. Momoi, am 12. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 29. M"arz 2001 % % ck version (input e.g. Dru"cker instead of Drucker) % \maerchentitel{KHM 80: Von dem Tode des H"uhnchens} \markright{KHM 80: Von dem Tode des H"uhnchens} Auf eine Zeit ging das H"uhnchen mit dem H"ahnchen in %S.390 den Nu"sberg, und sie machten miteinander aus, wer %S.390 einen Nu"skern f"ande, sollte ihn mit dem andern teilen. %S.391 Nun fand das H"uhnchen eine gro"se, gro"se Nu"s, sagte %S.391 aber nichts davon und wollte den Kern allein essen. Der %S.391 Kern war aber so dick, da"s es ihn nicht hinunterschlucken %S.391 konnte und er ihm im Hals ste"ckenblieb, da"s ihm %S.391 angst wurde, es m"u"ste ersti"cken. Da schrie das H"uhnchen: %S.391 >>H"ahnchen, ich bitte dich, lauf, was du kannst, %S.391 und hol mir Wasser, sonst erstick ich.<< Das H"ahnchen %S.391 lief, was es konnte, zum Brunnen und sprach: >>Born, du %S.391 sollst mir Wasser geben; das H"uhnchen liegt auf dem %S.391 Nu"sberg, hat einen gro"sen Nu"skern geschluckt und will %S.391 ersti"cken.<< Der Brunnen antwortete: >>Lauf erst hin zur %S.391 Braut und la"s dir rote Seide geben.<< Das H"ahnchen lief %S.391 zur Braut: >>Braut, du sollst mir rote Seide geben: rote %S.391 Seide will ich dem Brunnen geben, der Brunnen soll mir %S.391 Wasser geben, das Wasser will ich dem H"uhnchen bringen, %S.391 das liegt auf dem Nu"sberg, hat einen gro"sen Nu"skern %S.391 geschluckt und will daran ersti"cken.<< Die Braut %S.391 antwortete: >>Lauf erst und hol mir mein Kr"anzlein, das %S.391 blieb an einer Weide h"angen.<< Da lief das H"ahnchen zur %S.391 Weide und zog das Kr"anzlein von dem Ast und brachte %S.391 es der Braut, und die Braut gab ihm rote Seide daf"ur, die %S.391 brachte es dem Brunnen, der gab ihm Wasser daf"ur. Da %S.391 brachte das H"ahnchen das Wasser zum H"uhnchen, wie %S.391 es aber hinkam, war dieweil das H"uhnchen erstickt und %S.391 lag da tot und regte sich nicht. Da war das H"ahnchen so %S.391 traurig, da"s es laut schrie, und kamen alle Tiere und %S.391 beklagten das H"uhnchen; und sechs M"ause bauten einen %S.391 kleinen Wagen, das H"uhnchen darin zum Grabe zu %S.391 fahren; und als der Wagen fertig war, spannten sie sich %S.391 davor, und das H"ahnchen fuhr. Auf dem Wege aber kam %S.391 der Fuchs: >>Wo willst du hin, H"ahnchen?<< >>Ich will %S.391 mein H"uhnchen begraben.<< >>Darf ich mitfahren?<< %S.391 \begin{verse} >>Ja, aber setz dich hinten auf den Wagen, \\ %S.391 vorn k"onnen's meine Pferdchen nicht vertragen.<< %S.391 \end{verse} Da setzte sich der Fuchs hinten auf, dann der Wolf, der %S.391 B"ar, der Hirsch, der L"owe und alle Tiere in dem Wald. %S.392 So ging die Fahrt fort, da kamen sie an einen Bach. >>Wie %S.392 sollen wir nun hin"uber?<< sagte das H"ahnchen. Da lag ein %S.392 Strohhalm am Bach, der sagte: >>Ich will mich quer %S.392 dr"uberlegen, so k"onnt ihr "uber mich fahren.<< Wie aber %S.392 die sechs M"ause auf die Br"u"cke kamen, rutschte der %S.392 Strohhalm und fiel ins Wasser, und die sechs M"ause %S.392 fielen alle hinein und ertranken. Da ging die Not von %S.392 neuem an und kam eine Kohle und sagte: >>Ich bin gro"s %S.392 genug, ich will mich dar"uberlegen, und ihr sollt "uber %S.392 mich fahren.<< Die Kohle legte sich auch an das Wasser, %S.392 aber sie ber"uhrte es ungl"ucklicherweise ein wenig, da %S.392 zischte sie, verl"oschte und war tot. Wie das ein Stein sah, %S.392 erbarmte er sich und wollte dem H"ahnchen helfen und %S.392 legte sich "uber das Wasser. Da zog nun das H"ahnchen %S.392 den Wagen selber, wie es ihn aber bald dr"uben hatte und %S.392 war mit dem toten H"uhnchen auf dem Land und wollte %S.392 die andern, die hinten aufsa"sen, auch heranziehen, da %S.392 waren ihrer zu viel geworden, und der Wagen fiel %S.392 zur"uck, und alles fiel miteinander in das Wasser und %S.392 ertrank. Da war das H"ahnchen noch allein mit dem toten %S.392 H"uhnchen und grub ihm ein Grab und legte es hinein %S.392 und machte einen H"ugel dar"uber, auf den setzte es sich %S.392 und gr"amte sich so lang, bis es auch starb; und da war %S.392 alles tot. %S.392