% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1995", % volume = "1", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3191", % isbn = "3-15-003191-5", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1995" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von K. Momoi, am 12. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 29. M"arz 2001 % \maerchentitel{KHM 74: Der Fuchs und die Frau Gevatterin} \markright{KHM 74: Der Fuchs und die Frau Gevatterin} Die W"olfin brachte ein Junges zur Welt und lie"s den %S.379 Fuchs zu Gevatter einladen. >>Er ist doch nahe mit uns %S.379 verwandt<<, sprach sie, >>hat einen guten Verstand und %S.379 viel Geschicklichkeit, er kann mein S"ohnlein unterrichten %S.379 und ihm in der Welt forthelfen.<< Der Fuchs erschien %S.379 auch ganz ehrbar und sprach: >>Liebwerte Frau Gevatterin, %S.379 ich danke Euch f"ur die Ehre, die Ihr mir erzeigt, ich %S.379 will mich aber auch so halten, da"s Ihr Eure Freude daran %S.379 haben sollt.<< Bei dem Fest lie"s er sich's schmecken und %S.379 machte sich ganz lustig, hernach sagte er: >>Liebe Frau %S.379 Gevatterin, es ist unsere Pflicht, f"ur das Kindlein zu %S.379 sorgen, Ihr m"u"st gute Nahrung haben, damit es auch zu %S.379 Kr"aften kommt. Ich wei"s einen Schafstall, woraus wir %S.379 leicht ein gutes St"uck holen k"onnen.<< Der W"olfin gefiel %S.379 das Liedlein, und sie ging mit dem Fuchs hinaus nach %S.379 dem Bauernhof. Er zeigte ihr den Stall aus der Ferne und %S.379 sprach: >>Dort werdet Ihr ungesehen hineinkriechen k"onnen, %S.379 ich will mich derweil auf der andern Seite umsehen, %S.379 ob ich etwa ein H"uhnlein erwische.<< Er ging aber nicht %S.379 hin, sondern lie"s sich am Eingang des Waldes nieder, %S.379 streckte die Beine und ruhte sich. Die W"olfin kroch in %S.379 den Stall, da lag ein Hund und machte L"arm, so da"s die %S.379 Bauern gelaufen kamen, die Frau Gevatterin ertappten %S.379 und eine scharfe Lauge von ungebrannter Asche "uber ihr %S.379 Fell gossen. Endlich entkam sie doch und schleppte sich %S.379 hinaus; da lag der Fuchs, tat ganz kl"aglich und sprach: %S.379 >>Ach, liebe Frau Gevatterin, wie ist mir's schlimm %S.379 ergangen! Die Bauern haben mich "uberfallen und mir alle %S.379 Glieder zerschlagen, wenn Ihr nicht wollt, da"s ich auf %S.379 dem Platz liegenbleiben und verschmachten soll, so m"u"st %S.379 Ihr mich forttragen.<< Die W"olfin konnte selbst nur %S.379 langsam fort, doch hatte sie gro"se Sorge f"ur den Fuchs, %S.379 da"s sie ihn auf ihren R"ucken nahm und den ganz gesunden %S.380 und heilen Gevatter langsam bis zu ihrem Haus trug. %S.380 Da rief er ihr zu: >>Lebt wohl, liebe Frau Gevatterin, und %S.380 la"st Euch den Braten wohl bekommen<<, lachte sie gewaltig %S.380 aus und sprang fort. %S.380