% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1995", % volume = "1", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3191", % isbn = "3-15-003191-5", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1995" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von K. Momoi, am 12. M"arz 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 29. M"arz 2001 % \maerchentitel{KHM 72: Der Wolf und der Mensch} \markright{KHM 72: Der Wolf und der Mensch} Der Fuchs erz"ahlte einmal dem Wolf von der St"arke des %S.375 Menschen, kein Tier k"onnte ihm widerstehen, und sie %S.375 m"u"sten List gebrauchen, um sich vor ihm zu erhalten. %S.375 Da antwortete der Wolf: >>Wenn ich nur einmal einen %S.375 Menschen zu sehen bek"ame, ich wollte doch auf ihn %S.375 losgehen.<< >>Dazu kann ich dir helfen<<, sprach der %S.375 Fuchs, >>komm nur morgen fr"uh zu mir, so will ich dir %S.375 einen zeigen.<< Der Wolf stellte sich fr"uhzeitig ein, und %S.375 der Fuchs brachte ihn hinaus auf den Weg, den der J"ager %S.375 alle Tage ging. Zuerst kam ein alter, abgedankter Soldat. %S.375 >>Ist das ein Mensch?<< fragte der Wolf. >>Nein<<, antwortete %S.375 der Fuchs, >>das ist einer gewesen.<< Danach kam ein %S.375 kleiner Knabe, der zur Schule wollte. >>Ist das ein %S.375 Mensch?<< >>Nein, das will erst einer werden.<< Endlich %S.376 kam der J"ager, die Doppelflinte auf dem R"ucken und den %S.376 Hirschf"anger an der Seite. Sprach der Fuchs zum Wolf: %S.376 >>Siehst du, dort kommt ein Mensch, auf den mu"st du %S.376 losgehen, ich aber will mich fort in meine H"ohle %S.376 machen.<< Der Wolf ging nun auf den Menschen los, der %S.376 J"ager, als er ihn erblickte, sprach: >>Es ist schade, da"s ich %S.376 keine Kugel geladen habe<<, legte an und scho"s dem Wolf %S.376 das Schrot ins Gesicht. Der Wolf verzog das Gesicht %S.376 gewaltig, doch lie"s er sich nicht schrecken und ging %S.376 vorw"arts; da gab ihm der J"ager die zweite Ladung. Der %S.376 Wolf verbi"s den Schmerz und r"uckte dem J"ager zu %S.376 Leibe; da zog dieser seinen blanken Hirschf"anger und %S.376 gab ihm links und rechts ein paar Hiebe, da"s er, "uber %S.376 und "uber blutend, mit Geheul zu dem Fuchs zur"ucklief. %S.376 >>Nun, Bruder Wolf<<, sprach der Fuchs, >>wie bist du mit %S.376 dem Menschen fertig worden?<< >>Ach<<, antwortete der %S.376 Wolf, >>so hab ich mir die St"arke des Menschen nicht %S.376 vorgestellt, erst nahm er einen Stock von der Schulter %S.376 und blies hinein, da flog mir etwas ins Gesicht, das hat %S.376 mich ganz entsetzlich gekitzelt; danach pustete er noch %S.376 einmal in den Stock, da flog mirs um die Nase, wie Blitz %S.376 und Hagelwetter, und wie ich ganz nah war, da zog er %S.376 eine blanke Rippe aus dem Leib, damit hat er so auf mich %S.376 losgeschlagen, da"s ich beinah tot w"are liegengeblieben.<< %S.376 >>Siehst du<<, sprach der Fuchs, >>was du f"ur ein Prahlhans %S.376 bist: du wirfst das Beil so weit, da"s du's nicht wieder %S.376 holen kannst.<< %S.376