% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1995", % volume = "1", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3191", % isbn = "3-15-003191-5", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1995" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von K. OKAMOTO am 13. Februar 2001 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 30. M"arz 2001 % \maerchentitel{KHM 62: Die Bienenk"onigin} \markright{KHM 62: Die Bienenk"onigin} Zwei K"onigss"ohne gingen einmal auf Abenteuer und %S.340 gerieten in ein wildes, w"ustes Leben, so da"s sie gar nicht %S.340 wieder nach Haus kamen. Der j"ungste, welcher der %S.340 Dummling hie"s, machte sich auf und suchte seine Br"uder; %S.340 aber wie er sie endlich fand, verspotteten sie ihn, da"s %S.340 er mit seiner Einfalt sich durch die Welt schlagen wollte, %S.340 und sie zwei k"onnten nicht durchkommen und w"aren %S.340 doch viel kl"uger. Sie zogen alle drei miteinander fort und %S.340 kamen an einen Ameisenhaufen. Die zwei "altesten wollten %S.340 ihn aufw"uhlen und sehen, wie die kleinen Ameisen in %S.341 der Angst herumkr"ochen und ihre Eier forttr"ugen, aber %S.341 der Dummling sagte: >>La"st die Tiere in Frieden, ich %S.341 leid's nicht, da"s ihr sie st"ort.<< Da gingen sie weiter und %S.341 kamen an einen See, auf dem schwammen viele, viele %S.341 Enten. Die zwei Br"uder wollten ein paar fangen und %S.341 braten, aber der Dummling lie"s es nicht zu und sprach: %S.341 >>La"st die Tiere in Frieden, ich leid's nicht, da"s ihr sie %S.341 t"otet.<< Endlich kamen sie an ein Bienennest, darin war so %S.341 viel Honig, da"s er am Stamm herunterlief. Die zwei %S.341 wollten Feuer unter den Baum legen und die Bienen %S.341 ersticken, damit sie den Honig wegnehmen k"onnten. %S.341 Der Dummling hielt sie aber wieder ab und sprach: %S.341 >>La"st die Tiere in Frieden, ich leid's nicht, da"s ihr sie %S.341 verbrennt.<< Endlich kamen die drei Br"uder in ein Schlo"s, %S.341 wo in den St"allen lauter steinerne Pferde standen, auch %S.341 war kein Mensch zu sehen, und sie gingen durch alle %S.341 S"ale, bis sie vor eine T"ur ganz am Ende kamen, davor %S.341 hingen drei Schl"osser; es war aber mitten in der T"ure ein %S.341 L"adlein, dadurch konnte man in die Stube sehen. Da %S.341 sahen sie ein graues M"annchen, das an einem Tisch sa"s. %S.341 Sie riefen es an, einmal, zweimal, aber es h"orte nicht; %S.341 endlich riefen sie zum drittenmal, da stand es auf, "offnete %S.341 die Schl"osser und kam heraus. Er sprach aber kein Wort, %S.341 sondern f"uhrte sie zu einem reichbesetzten Tisch; und als %S.341 sie gegessen und getrunken hatten, brachte es einen %S.341 jeglichen in sein eigenes Schlafgemach. Am andern Morgen %S.341 kam das graue M"annchen zu dem "altesten, winkte %S.341 und leitete ihn zu einer steinernen Tafel, darauf standen %S.341 drei Aufgaben geschrieben, wodurch das Schlo"s erl"ost %S.341 werden k"onnte. Die erste war, in dem Wald unter dem %S.341 Moos lagen die Perlen der K"onigstochter, tausend an der %S.341 Zahl, die mu"sten aufgesucht werden, und wenn vor %S.341 Sonnenuntergang noch eine einzige fehlte, so ward der, %S.341 welcher gesucht hatte, zu Stein. Der "alteste ging hin und %S.341 suchte den ganzen Tag, als aber der Tag zu Ende war, %S.341 hatte er erst hundert gefunden; es geschah, wie auf der %S.342 Tafel stand, er ward in Stein verwandelt. Am folgenden %S.342 Tag unternahm der zweite Bruder das Abenteuer; es ging %S.342 ihm aber nicht viel besser als dem "altesten, er fand nicht %S.342 mehr als zweihundert Perlen und ward zu Stein. Endlich %S.342 kam auch an den Dummling die Reihe, der suchte im %S.342 Moos, es war aber so schwer, die Perlen zu finden, und %S.342 ging so langsam. Da setzte er sich auf einen Stein und %S.342 weinte. Und wie er so sa"s, kam der Ameisenk"onig, dem %S.342 er einmal das Leben erhalten hatte, mit f"unftausend %S.342 Ameisen, und es w"ahrte gar nicht lange, so hatten die %S.342 kleinen Tiere die Perlen miteinander gefunden und auf %S.342 einen Haufen getragen. Die zweite Aufgabe aber war, %S.342 den Schl"ussel zu der Schlafkammer der K"onigstochter %S.342 aus der See zu holen. Wie der Dummling zur See kam, %S.342 schwammen die Enten, die er einmal gerettet hatte, %S.342 heran, tauchten unter und holten den Schl"ussel aus der %S.342 Tiefe. Die dritte Aufgabe aber war die schwerste, aus den %S.342 drei schlafenden T"ochtern des K"onigs sollte die j"ungste %S.342 und die liebste herausgesucht werden. Sie glichen sich %S.342 aber vollkommen und waren durch nichts verschieden, %S.342 als da"s sie, bevor sie eingeschlafen waren, verschiedene %S.342 S"u"sigkeiten gegessen hatten, die "alteste ein St"uck Zucker, %S.342 die zweite ein wenig Sirup, die j"ungste einen L"offel voll %S.342 Honig. Da kam die Bienenk"onigin von den Bienen, die %S.342 der Dummling vor dem Feuer gesch"utzt hatte, und versuchte %S.342 den Mund von allen dreien, zuletzt blieb sie auf %S.342 dem Mund sitzen, der Honig gegessen hatte, und so %S.342 erkannte der K"onigssohn die rechte. Da war der Zauber %S.342 vorbei, alles war aus dem Schlaf erl"ost, und wer von Stein %S.342 war, erhielt seine menschliche Gestalt wieder. Und der %S.342 Dummling verm"ahlte sich mit der j"ungsten und liebsten %S.342 und ward K"onig nach ihres Vaters Tod; seine zwei %S.342 Br"uder aber erhielten die beiden andern Schwestern. %S.342