% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 21. Februar 2001 % \anhangmaerchen{Anhang Nr.\,25: Die heilige Frau Kummernis} \markright{ANH 25: Die heilige Frau Kummernis} Es war einmal eine fromme Jungfrau, die gelobte Gott, %S.516 nicht zu heiraten, und war wundersch"on, so da"s es ihr %S.516 Vater nicht zugeben und sie gern zur Ehe zwingen %S.516 wollte. In dieser Not flehte sie Gott an, da"s er ihr einen %S.516 Bart wachsen lassen sollte, welches alsogleich geschah; %S.516 aber der K"onig ergrimmte und lie"s sie ans Kreuz schlagen, %S.516 da ward sie eine Heilige. %S.516 Nun geschah es, da"s ein gar armer Spielmann in die %S.516 Kirche kam, wo ihr Bildnis stand, kniete davor nieder, %S.516 da freute es die Heilige, da"s dieser zuerst ihre Unschuld %S.516 anerkannte, und das Bild, das mit g"uldnen Pantoffeln %S.516 angetan war, lie"s einen davon los und herunterfallen, %S.516 damit er dem Pilgrim zugut k"ame. Der neigte sich dankbar %S.516 und nahm die Gabe. %S.516 Bald aber wurde der Goldschuh in der Kirchen vermi"st, %S.516 und geschah allenthalben Frage, bis er zuletzt bei dem %S.516 armen Geigerlein gefunden, auch es als ein b"oser Dieb %S.516 verdammt und ausgef"uhrt wurde, um zu hangen. Unterwegs %S.516 aber ging der Zug an dem Gotteshaus vorbei, wo %S.516 die Bilds"aule stand, begehrte der Spielmann, hineingehen %S.516 zu d"urfen, da"s er zu guter Letzt Abschied n"ahme mit %S.516 seinem Geiglein und seiner Gutt"aterin die Not seines %S.516 Herzens klagen k"onnte. Dies wurde ihm nun erlaubt. %S.516 Kaum aber hat er den ersten Strich getan, siehe, so lie"s %S.516 das Bild auch den andern g"uldnen Pantoffel herabfallen %S.516 und zeigte damit, da"s er des Diebstahls unschuldig w"are. %S.516 Also wurde der Geiger der Eisen und Bande ledig, zog %S.516 vergn"ugt seiner Stra"sen, die heilige Jungfrau aber hie"s %S.516 Kummernis. %S.516