% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 20. Februar 2001 % \anhangmaerchen{Anhang Nr.\,12: Prinzessin M"ausehaut} \markright{ANH 12: Prinzessin M"ausehaut} Ein K"onig hatte drei T"ochter; da wollte er wissen, welche %S.474 ihn am liebsten h"atte, lie"s sie vor sich kommen und %S.474 fragte sie. Die "alteste sprach, sie habe ihn lieber als das %S.474 ganze K"onigreich; die zweite, als alle Edelsteine und %S.474 Perlen auf der Welt; die dritte aber sagte, sie habe ihn %S.474 lieber als das Salz. Der K"onig ward aufgebracht, da"s sie %S.474 ihre Liebe zu ihm mit einer so geringen Sache vergleiche, %S.474 "ubergab sie einem Diener und befahl, er solle sie in den %S.474 Wald f"uhren und t"oten. Wie sie in den Wald gekommen %S.474 waren, bat die Prinzessin den Diener um ihr Leben; %S.474 dieser war ihr treu und w"urde sie doch nicht get"otet %S.474 haben, er sagte auch, er wolle mit ihr gehen und ganz %S.474 nach ihren Befehlen tun. Die Prinzessin verlangte aber %S.474 nichts als ein Kleid von Mausehaut, und als er ihr das %S.474 geholt, wickelte sie sich hinein und ging fort. Sie ging %S.474 geradezu an den Hof eines benachbarten K"onigs, gab %S.474 sich f"ur einen Mann aus und bat den K"onig, da"s er sie in %S.474 seine Dienste nehme. Der K"onig sagte es zu, und sie solle %S.474 bei ihm die Aufwartung haben. Abends mu"ste sie ihm %S.474 die Stiefel ausziehen, die warf er ihr allemal an den Kopf. %S.474 Einmal fragte er, woher sie sei. >>Aus dem Lande, wo %S.474 man den Leuten die Stiefel nicht um den Kopf wirft.<< %S.474 Der K"onig ward da aufmerksam, endlich brachten ihm %S.474 die andern Diener einen Ring; Mausehaut habe ihn verloren, %S.474 der sei zu kostbar, den m"usse er gestohlen haben. %S.474 Der K"onig lie"s Mausehaut vor sich kommen und fragte, %S.474 woher der Ring sei. Da konnte sich Mausehaut nicht %S.474 l"anger verbergen, sie wickelte sich von der Mausehaut %S.474 los, ihre goldgelben Haare quollen hervor, und sie trat %S.474 heraus, so sch"on, aber auch so sch"on, da"s der K"onig %S.474 gleich die Krone von seinem Kopf abnahm und ihr %S.474 aufsetzte und sie f"ur seine Gemahlin erkl"arte. %S.474 Zu der Hochzeit wurde auch der Vater der Mausehaut %S.475 eingeladen, der glaubte, seine Tochter sei schon l"angst %S.475 tot, und erkannte sie nicht wieder. Auf der Tafel aber %S.475 waren alle Speisen, die ihm vorgesetzt wurden, ungesalzen, %S.475 da ward er "argerlich und sagte: >>Ich will lieber nicht %S.475 leben als solche Speise essen!<< Wie er das Wort ausgesagt, %S.475 sprach die K"onigin zu ihm: >>Jetzt wollt Ihr nicht %S.475 leben ohne Salz, und doch habt Ihr mich einmal wollen %S.475 t"oten lassen, weil ich sagte, ich h"atte Euch lieber als %S.475 Salz!<< Da erkannt er seine Tochter und k"u"ste sie und bat %S.475 sie um Verzeihung, und es war ihm lieber als sein K"onigreich %S.475 und alle Edelsteine der Welt, da"s er sie wiedergefunden. %S.475