% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 20. Februar 2001 % \anhangmaerchen{Anhang Nr.\,10: Hurleburlebutz} \markright{ANH 10: Hurleburlebutz} Ein K"onig verirrte sich auf der Jagd, da trat ein kleines %S.468 wei"ses M"annchen vor ihn: >>Herr K"onig, wenn Ihr mir %S.468 Eure j"ungste Tochter geben wollt, so will ich Euch %S.468 wieder aus dem Wald f"uhren.<< Der K"onig sagte es in %S.468 seiner Angst zu, das M"annchen brachte ihn auf den Weg, %S.468 nahm dann Abschied und rief noch nach: >>In acht Tagen %S.468 komm ich und hol meine Braut.<< Daheim aber war der %S.468 K"onig traurig "uber sein Versprechen, denn die j"ungste %S.468 Tochter hatte er am liebsten; das sahen ihm die Prinzessinnen %S.468 an und wollten wissen, was ihm Kummer mache. %S.468 Da mu"st er's endlich gestehen, er habe die j"ungste von %S.468 ihnen einem kleinen wei"sen Waldm"annchen versprochen, %S.468 und das komme in acht Tagen und hole sie ab. Sie %S.468 sprachen aber, er solle gutes Muts sein, das M"annchen %S.468 wollten sie schon anf"uhren. Darnach, als der Tag kam, %S.468 kleideten sie eine Kuhhirtstochter mit ihren Kleidern an, %S.468 setzten sie in ihre Stube und befahlen ihr: >>Wenn jemand %S.468 kommt und will dich abholen, so gehst du mit!<< Sie %S.468 selber aber gingen alle aus dem Hause fort. Kaum waren %S.468 sie weg, so kam ein Fuchs in das Schlo"s und sagte zu dem %S.468 M"adchen: >>Setz dich auf meinen rauhen Schwanz, Hurleburlebutz! %S.468 hinaus in den Wald!<< Das M"adchen setzte %S.469 sich dem Fuchs auf den Schwanz, und so trug er es %S.469 hinaus in den Wald; wie sie aber auf einen sch"onen %S.469 gr"unen Platz kamen, wo die Sonne recht hell und warm %S.469 schien, sagte der Fuchs: >>Steig ab und laus mich!<< Das %S.469 M"adchen gehorchte, der Fuchs legte seinen Kopf auf %S.469 ihren Scho"s und ward gelaust; bei der Arbeit sprach das %S.469 M"adchen: >>Gestern um die Zeit war's doch sch"oner in %S.469 dem Wald!<< >>Wie bist du in den Wald gekommen?<< %S.469 fragte der Fuchs. >>Ei, da hab ich mit meinem Vater die %S.469 K"uhe geh"utet.<< >>Also bist du nicht die Prinzessin! Setz %S.469 dich auf meinen rauhen Schwanz, Hurleburlebutz! %S.469 zur"uck in das Schlo"s!<< Da trug sie der Fuchs zur"uck und %S.469 sagte zum K"onig: >>Du hast mich betrogen, das ist eine %S.469 Kuhhirtstochter, in acht Tagen komm ich wieder und hol %S.469 mir deine.<< Am achten Tage aber kleideten die Prinzessinnen %S.469 eine G"ansehirtstochter pr"achtig an, setzten sie hin %S.469 und gingen fort. Da kam der Fuchs wieder und sprach: %S.469 >>Setz dich auf meinen rauhen Schwanz, Hurleburlebutz! %S.469 hinaus in den Wald!<< Wie sie in dem Wald auf den %S.469 sonnigen Platz kamen, sagte der Fuchs wieder: >>Steig ab %S.469 und laus mich!<< Und als das M"adchen den Fuchs lauste, %S.469 seufzte es und sprach: >>Wo m"ogen jetzt meine G"anse %S.469 sein!<< >>Was wei"st du von G"ansen?<< >>Ei, die hab ich alle %S.469 Tage mit meinem Vater auf die Wiesen getrieben.<< >>Also %S.469 bist du nicht des K"onigs Tochter! Setz dich auf meinen %S.469 rauhen Schwanz, Hurleburlebutz! zur"uck in das %S.469 Schlo"s!<< Der Fuchs trug sie zur"uck und sagte zum %S.469 K"onig: >>Du hast mich wieder betrogen, das ist eine %S.469 G"ansehirtstochter, in acht Tagen komm ich noch einmal, %S.469 und wenn du mir dann deine Tochter nicht gibst, so soll %S.469 dir's "ubel gehen.<< Dem K"onig ward Angst, und wie der %S.469 Fuchs wieder kam, gab er ihm die Prinzessin. >>Setz dich %S.469 auf meinen rauhen Schwanz, Hurleburlebutz! hinaus in %S.469 den Wald!<< Da mu"ste sie auf dem Schwanz des Fuchses %S.469 hinausreiten, und als sie auf den Platz im Sonnenschein %S.469 kamen, sprach er auch zu ihr: >>Steig ab und laus mich!<< %S.470 Als er ihr aber seinen Kopf auf den Scho"s legte, fing die %S.470 Prinzessin an zu weinen und sagte: >>Ich bin eines K"onigs %S.470 Tochter und soll einen Fuchs lausen, s"a"s ich jetzt daheim %S.470 in meiner Kammer, so k"onnt ich meine Blumen im %S.470 Garten sehen!<< Da h"orte der Fuchs, da"s er die rechte %S.470 Braut hatte, verwandelte sich in das kleine wei"se M"annchen, %S.470 und das war nun ihr Mann, bei dem mu"st sie in %S.470 einer kleinen H"utte wohnen, ihm kochen und n"ahen, %S.470 und es dauerte eine gute Zeit. Das M"annchen aber tat ihr %S.470 alles zuliebe. %S.470 Einmal sagte das M"annchen zu ihr: >>Ich mu"s fortgehen, %S.470 aber es werden bald drei wei"se Tauben geflogen kommen, %S.470 die werden ganz niedrig "uber die Erde hinstreifen, %S.470 davon fang die mittelste, und wenn du sie hast, schneid %S.470 ihr gleich den Kopf ab, h"ut dich aber, da"s du keine %S.470 andere ergreifst als die mittelste, sonst entsteht ein gro"s %S.470 Ungl"uck daraus.<< Das M"annchen ging fort; es dauerte %S.470 auch nicht lang, so kamen drei wei"se Tauben dahergeflogen. %S.470 Die Prinzessin gab acht, ergriff die mittelste, nahm %S.470 ein Messer und schnitt ihr den Kopf ab. Kaum aber lag %S.470 der auf dem Boden, so stand ein sch"oner junger Prinz vor %S.470 ihr und sprach: >>Mich hat eine Fee verzaubert, sieben %S.470 Jahr lang sollt ich meine Gestalt verlieren und sodann als %S.470 eine Taube an meiner Gemahlin vorbeifliegen, zwischen %S.470 zwei andern, da m"usse sie mich fangen und mir den Kopf %S.470 abhauen, und fange sie mich nicht oder eine unrechte %S.470 und ich sei einmal vorbeigeflogen, so sei alles vorbei und %S.470 keine Erl"osung mehr m"oglich; darum hab ich dich gebeten, %S.470 ja recht achtzuhaben, denn ich bin das graue M"annlein %S.470 und du meine Gemahlin.<< Da war die Prinzessin %S.470 vergn"ugt, und sie gingen zusammen zu ihrem Vater, und %S.470 als der starb, erbten sie das Reich. %S.470