% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 18. Februar 2001 % % ck version (input e.g. Dru"cker instead of Drucker) % \anhangmaerchen{Anhang Nr.\,8: Hans Dumm} \markright{ANH 08: Hans Dumm} Es war ein K"onig, der lebte mit seiner Tochter, die sein %S.463 einziges Kind war, vergn"ugt. Auf einmal aber brachte die %S.463 Prinzessin ein Kind zur Welt, und niemand wu"ste, wer %S.463 der Vater war; der K"onig wu"ste lang nicht, was er %S.463 anfangen sollte, am Ende befahl er, die Prinzessin solle %S.463 mit dem Kind in die Kirche gehen, da sollte ihm eine %S.463 Zitrone in die Hand gegeben werden, und wem es die %S.463 reiche, solle der Vater des Kinds und Gemahl der Prinzessin %S.463 sein. Das geschah nun, doch war der Befehl %S.463 gegeben, da"s niemand als sch"one Leute in die Kirche %S.463 sollten eingelassen werden. Es war aber in der Stadt ein %S.463 kleiner, schiefer und bu"ckelichter Bursch, der nicht recht %S.463 klug war und darum der Hans Dumm hie"s, der dr"angte %S.463 sich ungesehen zwischen den andern auch in die Kirche, %S.463 und wie das Kind die Zitrone austeilen sollte, so reichte %S.463 es sie dem Hans Dumm. Die Prinzessin war erschro"cken, %S.463 der K"onig war so aufgebracht, da"s er sie und das %S.463 Kind mit dem Hans Dumm in eine Tonne ste"cken und %S.463 aufs Meer setzen lie"s. Die Tonne schwamm bald fort, %S.463 und wie sie allein auf dem Meere waren, klagte die %S.463 Prinzessin und sagte: >>Du garstiger, bu"ckelichter, naseweiser %S.463 Bub bist an meinem Ungl"uck schuld, was hast du %S.463 dich in die Kirche gedr"angt, das Kind ging dich nichts %S.463 an.<< >>O ja<<, sagte Hans Dumm, >>das ging mich wohl %S.463 etwas an, denn ich habe es einmal gew"unscht, da"s du ein %S.463 Kind bek"amst, und was ich w"unsche, das trifft ein.<< %S.463 >>Wenn das wahr ist, so w"unsch uns doch was zu essen %S.463 hierher.<< >>Das kann ich auch<<, sagte Hans Dumm, %S.463 w"unschte sich aber eine Sch"ussel recht voll Kartoffel, die %S.463 Prinzessin h"atte gern etwas Besseres gehabt, aber weil sie %S.463 so hungrig war, half sie ihm die Kartoffel essen. Nachdem %S.463 sie satt waren, sagte Hans Dumm: >>Nun will ich %S.463 uns ein sch"ones Schiff w"unschen!<<, und kaum hatte er %S.464 das gesagt, so sa"sen sie in einem pr"achtigen Schiff, darin %S.464 war alles zum "Uberflu"s, was man nur verlangen konnte. %S.464 Der Steuermann fuhr grad ans Land, und als sie ausstiegen, %S.464 sagte Hans Dumm: >>Nun soll ein Schlo"s dort %S.464 stehen!<< Da stand ein pr"achtiges Schlo"s, und Diener in %S.464 Goldkleidern kamen und f"uhrten die Prinzessin und das %S.464 Kind hinein, und als sie mitten in dem Saal waren, sagte %S.464 Hans Dumm: >>Nun w"unsch ich, da"s ich ein junger und %S.464 kluger Prinz werde!<< Da verlor sich sein Bu"ckel, und er %S.464 war sch"on und gerad und freundlich, und er gefiel der %S.464 Prinzessin gut und ward ihr Gemahl. %S.464 So lebten sie lange Zeit vergn"ugt; da ritt einmal der alte %S.464 K"onig aus, verirrte sich und kam zu dem Schlo"s. Er %S.464 verwunderte sich dar"uber, weil er es noch nie gesehen, %S.464 und kehrte ein. Die Prinzessin erkannte gleich ihren %S.464 Vater, er aber erkannte sie nicht, er dachte auch, sie sei %S.464 schon l"angst im Meer ertrunken. Sie bewirtete ihn pr"achtig, %S.464 und als er wieder nach Haus wollte, steckte sie ihm %S.464 heimlich einen goldenen Becher in die Tasche. Nachdem %S.464 er aber fortgeritten war, schickte sie ein paar Reuter %S.464 nach, die mu"sten ihn anhalten und untersuchen, ob er %S.464 den goldenen Becher nicht gestohlen, und wie sie ihn in %S.464 seiner Tasche fanden, brachten sie ihn mit zur"uck. Er %S.464 schwur der Prinzessin, er habe ihn nicht gestohlen und %S.464 wisse nicht, wie er in seine Tasche gekommen sei, %S.464 >>darum<<, sagte sie, >>mu"s man sich h"uten, jemand gleich %S.464 f"ur schuldig zu halten<<, und gab sich als seine Tochter zu %S.464 erkennen. Da freute sich der K"onig, und sie lebten %S.464 vergn"ugt zusammen, und nach seinem Tod ward Hans %S.464 Dumm K"onig. %S.464