% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 18. Februar 2001 % % ck version (input e.g. Dru"cker instead of Drucker) % \anhangmaerchen{Anhang Nr.\,7: Die wunderliche Gasterei} \markright{ANH 07: Die wunderliche Gasterei} Auf eine Zeit lebte eine Blutwurst und eine Leberwurst %S.461 in Freundschaft, und die Blutwurst bat die Leberwurst %S.461 zu Gast. Wie es Essenszeit war, ging die Leberwurst %S.461 auch ganz vergn"ugt zu der Blutwurst, als sie aber in die %S.462 Haust"ure trat, sah sie allerlei wunderliche Dinge, auf %S.462 jeder Stiege der Treppe, deren viele waren, immer etwas %S.462 anderes, da war etwa ein Besen und eine Schippe, die sich %S.462 miteinander schlugen, dann ein Affe mit einer gro"sen %S.462 Wunde am Kopf und dergleichen mehr. %S.462 Die Leberwurst war ganz erschro"cken und best"urzt dar"uber, %S.462 doch nahm sie sich ein Herz, trat in die Stube und %S.462 wurde von der Blutwurst freundschaftlich empfangen. %S.462 Die Leberwurst hub an, sich nach den seltsamen Dingen %S.462 zu erkundigen, die drau"sen auf der Treppe w"aren, die %S.462 Blutwurst tat aber, als h"orte sie es nicht oder als sei es %S.462 nicht der M"uhe wert, davon zu sprechen, oder sie sagte %S.462 etwa von der Schippe und dem Besen: >>Es wird meine %S.462 Magd gewesen sein, die auf der Treppe mit jemand %S.462 geschw"atzt hat<<, und brachte die Rede auf etwas anderes. %S.462 Die Blutwurst ging darauf hinaus und sagte, sie m"usse in %S.462 der K"uche nach dem Essen sehen, ob alles ordentlich %S.462 angerichtet werde und nichts in die Asche geworfen. Wie %S.462 die Leberwurst derweil in der Stube auf und ab ging und %S.462 immer die wunderlichen Dinge im Kopf hatte, kam %S.462 jemand, ich wei"s nicht, wer's gewesen ist, herein und %S.462 sagte: >>Ich warne dich, Leberwurst, du bist in einer Blut- %S.462 und M"orderh"ohle, mach dich eilig fort, wenn dir dein %S.462 Leben lieb ist.<< Die Leberwurst besann sich nicht lang, %S.462 schlich zur T"ur hinaus und lief, was sie konnte; sie stand %S.462 auch nicht eher still, bis sie aus dem Haus mitten auf der %S.462 Stra"se war. Da blickte sie sich um und sah die Blutwurst %S.462 oben im Bodenloch stehen mit einem langen, langen %S.462 Messer, das blinkte, als w"ar's frisch gewetzt, und damit %S.462 drohte sie und rief herab: %S.462 \begin{verse} >>H"att ich dich, so wollt ich dich!<< %S.462 \end{verse}