% @book{bg_hr_khm_1857, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % editor = "Heinz R{\"{o}}lleke", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen", % publisher = "Philipp Reclam jun. GmbH {\&} Co.", % address = "Stuttgart, Germany", % year = "1991", % volume = "2", % series = "Universal-Bibliothek Nr. 3192 [6]", % isbn = "3-15-003192-3", % language = "German", % colophon = "BR{\"{U}}DER GRIMM % Kinder- und Hausm{\"{a}}rchen % AUSGABE LETZTER HAND % MIT DEN ORIGINALANMERKUNGEN % DER BR{\"{U}}DER GRIMM % MIT EINEM ANHANG % S{\"{A}}MTLICHER, NICHT IN ALLEN AUFLAGEN % VER{\"{O}}FFENTLICHTER M{\"{A}}RCHEN % UND HERKUNFTSNACHWEISEN HERAUSGEGEBEN % VON HEINZ R{\"{O}}LLEKE % PHILIPP RECLAM JUN. STUTTGART, 1980/1991" } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Nagata, am 18. Februar 2001 % % ck version (input e.g. Dru"cker instead of Drucker) % \anhangmaerchen{Anhang Nr.\,3: Wie Kinder Schlachtens miteinander gespielt haben} \markright{ANH 3: Wie Kinder Schlachtens miteinander gespielt haben} \untertitel{I} In einer Stadt, Frane"cker genannt, gelegen in Westfriesland, %S.451 da ist es geschehen, da"s junge Kinder, f"unf- und %S.451 sechsj"ahrige, M"agdlein und Knaben, miteinander spielten. %S.451 Und sie ordneten ein B"ublein an, das solle der %S.451 Metzger sein, ein anderes B"ublein, das solle Koch sein, %S.451 und ein drittes B"ublein, das solle eine Sau sein. Ein %S.451 M"agdlein, ordneten sie, solle K"ochin sein, wieder ein %S.451 anderes, das solle Unterk"ochin sein; und die Unterk"ochin %S.451 solle in einem Geschirrlein das Blut von der Sau %S.451 empfahen, da"s man W"urste k"onne machen. Der Metzger %S.451 geriet nun verabredeterma"sen an das B"ublein, das die Sau %S.451 sollte sein, ri"s es nieder und schnitt ihm mit einem %S.451 Messerlein die Gurgel auf, und die Unterk"ochin empfing %S.451 das Blut in ihrem Geschirrlein. Ein Ratsherr, der von %S.451 ungef"ahr vor"ubergeht, sieht dies Elend: er nimmt von %S.451 Stund an den Metzger mit sich und f"uhrt ihn in des %S.451 Obersten Haus, welcher sogleich den ganzen Rat versammeln %S.451 lie"s. Sie sa"sen all "uber diesen Handel und %S.451 wu"sten nicht, wie sie ihm tun sollten, denn sie sahen %S.451 wohl, da"s es kindlicherweise geschehen war. Einer unter %S.451 ihnen, ein alter weiser Mann, gab den Rat, der oberste %S.451 Richter solle einen sch"onen roten Apfel in eine Hand %S.451 nehmen, in die andere einen rheinischen Gulden, solle %S.451 das Kind zu sich rufen und beide H"ande gleich gegen %S.451 dasselbe ausstre"cken: nehme es den Apfel, so soll' es %S.451 ledig erkannt werden, nehme es aber den Gulden, so %S.451 solle man es t"oten. Dem wird gefolgt, das Kind aber %S.451 ergreift den Apfel lachend, wird also aller Strafe ledig %S.451 erkannt. %S.451 \untertitel{II} Einstmals hat ein Hausvater ein Schwein geschlachtet, %S.452 das haben seine Kinder gesehen; als sie nun nachmittag %S.452 miteinander spielen wollen, hat das eine Kind zum %S.452 andern gesagt: >>Du sollst das Schweinchen und ich der %S.452 Metzger sein<<; hat darauf ein blo"s Messer genommen %S.452 und es seinem Br"uderchen in den Hals gesto"sen. Die %S.452 Mutter, welche oben in der Stube sa"s und ihr j"ungstes %S.452 Kindlein in einem Zuber badete, h"orte das Schreien ihres %S.452 anderen Kindes, lief alsbald hinunter, und als sie sah, was %S.452 vorgegangen, zog sie das Messer dem Kind aus dem Hals %S.452 und stie"s es im Zorn dem andern Kind, welches der %S.452 Metzger gewesen, ins Herz. Darauf lief sie alsbald nach %S.452 der Stube und wollte sehen, was ihr Kind in dem Badezuber %S.452 mache, aber es war unterdessen in dem Bad ertrunken; %S.452 deswegen dann die Frau so voller Angst ward, da"s %S.452 sie in Verzweifelung geriet, sich von ihrem Gesinde nicht %S.452 wollte tr"osten lassen, sondern sich selbst erh"angte. Der %S.452 Mann kam vom Felde, und als er dies alles gesehen, hat %S.452 er sich so betr"ubt, da"s er kurz darauf gestorben ist. %S.452